Oberkärntner Frauenhaus
Jahresbericht mit Zahlen aus 2022
Obfrau Elke Leitner und Geschäftsführerin Angelika Hinteregger (SPÖ) übermittelten meinbezirk.at den Jahresbericht mit Einblick in die Entwicklungen des Vereins.
OBERKÄRNTEN. Seit nun über 20 Jahren hilft der Verein Mädchen und Frauen in Krisensituationen. Nachdem die Corona Pandemie sowie aktuelle Themen wie Teuerungen, Energiekrise und Ukrainekrieg für einige Hürden sorgten, wurden diese vom engagierten Team erfolgreich gemeistert. Oberstes Ziel ist stets die Unterstützung von Mädchen und Frauen in existenziellen Krisensituationen. Nachstehend gibt es Einblicke in die Jahresstatistik des Oberkärntner Frauenhauses, der Oberkärntner Mädchen- und Frauenberatung sowie der beruflichen Mädchen- und Frauenberatung vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022.
Aufenthalte im Frauenhaus
Im oben genannten Zeitraum wurden 25 Frauen und neun Kinder, dabei fünf Mädchen und vier Buben im Oberkärntner Frauenhaus begleitet. Die Aufenthaltsdauer betrug 65,6 Tage. Insgesamt wurden vergangenes Jahr rund 3.140 Aufenthalte verzeichnet. Grund für die hohen Kindheitsaufenthalte sind einerseits die gesunkene Altersstruktur der Klientinnen aber auch das höhere Aufkommen von häuslicher Gewalt, vor allem während der Pandemie. Den meisten betroffenen gelingt es erst nach Abklingen einer Krise aus solch einer Spirale zu entkommen.
Die Frauen- und Mädchenberatung
Ziel ist es, für alle Frauen jeden Alters, egal welcher Nation und religiöser Ansicht oder sozialen Schicht, eine Anlaufstelle zu sein. Die Beratung dient zur "Selbsthilfe" und setzt Schwerpunkte beispielsweise auf psychologische Beratung, Unterstützung und Bewältigung von Krisensituationen, Begleitung beim Weg aus einer Gewaltbeziehung aber auch Hilfestellung bei Krisen in der Schule, der Berufsorientierung oder Lehrstellensuche. Im letzten Jahr nahmen sich rund 144 Frauen und Mädchen in 865 Beratungsstunden dem Programm an. Corona-bedingt wurden 36 Stunden, d.h. 119 Kontakte auf telefonische Beratung umgestellt. Die meisten Klientinnen waren aus dem Bezirk Spittal, zwischen 20 und 59 Jahre alt, verheiratet mit einer Lehre/BHS ohne Matura. Meist handelte es sich um Mehrfachproblematiken wie beispielsweise Probleme in der Beziehung, psychische Gesundheit sowie Probleme im Arbeitsumfeld.
Berufliche Beratung
Dieses Angebot richtet sich speziell an Arbeitslose, Arbeitsuchende, Wiedereinsteiger sowie Alleinerziehende. Im letzten Jahr nahmen insgesamt 83Frauen und Mädchen berufliche Beratung in Anspruch. Dabei wurden 869 direkte Beratungsstunden geleistet. Die meisten der Klientinnen sind über 45 Jahre als, dicht gefolgt von Frauen und Mädchen zwischen 25 und 45 Jahre. Die meisten hatten eine Lehre abgeschlossen. Hauptsächlich wurden Themen wie Arbeitslosigkeit in Verbindung mit Existenzängsten, Depression und Burnout behandelt.
Psychotherapie
Nachdem die Fälle an psychischen Erkrankungen seit der Pandemie rasant gestiegen sind, reagierte die Österreichische Gesundheitskasse mit einem kostenlosen Psychotherapie Angebot. Daher können seit 2021 rund dreimal so viele Einheiten über die Beratungsstelle angeboten werden. Angeboten werden das Psychodrama,Personenzentrierte Psychotherapie, Katathym Imaginative Psychotherapie und systemische Familientherapie. Insgesamt verzeichnet man 833 Therapieeinheiten für 56 Klientinnen.
Rechtsberatung
Seit 2006 bietet der Verein zudem eine juristische Beratung. Die Rechtsberatung wird vor allem für die Bereiche des Familien-, Scheidungs- und Obsorgerechts in Anspruch genommen.
Migrantinnenberatung
Seit 2009 gibt es auch die Möglichkeit zur Beratung für Migrantinnen und deren Familien. Hilfestellung wird hier beispielsweise bei Amtsbesuchen, bei Beratung rund um den Arbeitsplatz sowie Arbeitssuche, Bewältigung von Familienproblemen als auch bei der Sprachförderung geboten. Vergangenes Jahr nahmen 112 Frauen in rund 1.880 Beratungseinheiten teil. Die meisten Klientinnen kamen aus Drittstaaten. MEHR zur Migrantinnenberatung und den neuen Büroräumlichkeiten in Spittal finden Sie HIER!
Gewaltopfer & Telefonberatung
Ohne der Statistik des Frauenhauses nahmen insgesamt 446 Mädchen und Frauen die Beratungsstelle in Anspruch. Hierbei handelte es sich um ambulante Gewaltopferberatung sowie Telefonberatungen. Rund 2.912 Beratungsstunden werden 2022 verzeichnet. Die Zahl weist eine deutliche Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr auf, was vor allem auf existentielle Krisen zurückzuführen ist.
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