Krise lässt auch Gewalt ansteigen

Angelika Hinteregger, Geschäftsführerin des Vereins
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Gewalt: Gleich viele Frauen wie im ganzen letzten Jahr ließen sich heuer schon beraten. Frauenhaus ist voll besetzt.

Oberkärnten. Morgen, Donnerstag, lädt der Verein „Oberkärntner Frauenhaus, Oberkärntner Mädchen- und Frauenberatung, Berufliche Mädchen- und Frauenberatung“ zur Infoveranstaltung „Frauen haben Recht(e)“ – und das aus gutem Grund.
„Die Zahl der ambulanten Beratungen und Telefonberatungen im Bereich des Frauenhauses ist stark im Steigen“, weiß Geschäftsführerin Angelika Hinteregger. Bis Ende August wurden heuer 165 Frauen telefonisch und 30 ambulant beraten, im ganzen vergangenen Jahr waren es 155 bzw. 50. „Einerseits nimmt Gewalt auf jeden Fall zu. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie der Krise eskalieren Situationen häufiger. Andererseits ist es auch bekannter geworden, dass es uns überhaupt gibt“, so Hinteregger. Auch die Auslastung im Frauenhaus selbst bewegt sich ständig im oberen Bereich.
Ein Problem, das bei Beratungen immer wieder angesprochen wird: „Frauen betrachten sich als gescheitert und glauben, sie haben versagt, wenn sie aus einer Gewaltbeziehung ausbrechen. Oft wird bis zum Letzten zugewartet.“ Hier müsse einerseits die Bevölkerung sensibilisiert werden, andererseits auch früher bei der Aufklärung begonnen werden. „Dementsprechend wollen wir jetzt verstärkt in Schulen gehen und Gewaltprävention anbieten“, schildert sie. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Jugendservice wurde angestrebt, um den außerschulischen Bereich zu verstärken.

Gewalt bei Jugend

Auffällig ist, dass auch immer öfter Mutter-Töchter-Konflikte auftreten. „Eventuell liegt das am sich verändernden Zeitgeist. Eltern kannten noch Autoritäten, bei Kindern gibt es vielfach keine Respektspersonen mehr. Das entwickelt sich auseinander“, bemerkt Hinteregger. Speziell im Jugendalter ist das Aggressionspotenzial höher geworden. „Wut und Aggression richten sich vermehrt gegen andere.“
Egal ob nun Frauen in einer gewalttätigen Beziehung stecken oder ob es um oben angesprochene Generationenkonflikte geht, so rät Hinteregger dazu, sich helfen und beraten zu lassen. „Frauen sollen mit uns Kontakt aufnehmen. Es werden Wege und Lösungen erarbeitet, ohne dass eine Frau beispielsweise ins Frauenhaus einziehen muss“, schildert Hinteregger.
Alle Beratungsangebote des Vereins sind natürlich anonym und kostenlos.

Kontakt: 04762/61 3 86 (Frauenhaus) oder 04762/35 9 94 (Mädchen- und Frauenberatung).

Die Infoveranstaltung „Frauen haben Recht(e)“ beginnt am Donnerstag, 30. September, um 17.30 Uhr (Schloss Porcia, Eckzimmer, 1. Stock). Der Ablauf bei
freiem Eintritt:
17.30 Uhr: Begrüßung
17.45 Uhr: Helga Grafschafter stellt das Frauenreferat vor
18.05: Vorstellung des Sozialreferats von Christine Gaschler-
Andreasch, anschließend Fragemöglichkeit
18.30 Uhr: Über Arbeitsrecht für Frauen informiert Michaela Eigner von der Arbeiterkammer
19.05: Die aktuelle Gesetzeslage der Obsorge beleuchtet Susanne Hipp
19.30 Uhr: Manuela Jobst, Frauenbeauftragte des AMS, informiert über Arbeitsmarkt usw.
Dann: Vortrag und Workshop
„Haltung-Fertig-Los“ mit Andrea Latritsch-Karlbauer (5 Euro).

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