Leserbrief Sonja Abawi

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich habe vor einiger Zeit eine E-Mail an einige Stellen versendet (u.a. Bezirkszeitung, Tourismusverband Seeboden, Gemeindeamt Millstatt,etc.), um die Problematik bzw. die großen Gefahren beim Wandern mit Hunden für Touristen und z.T. auch für einheimische Hundebesitzer aufzuzeigen.
Wanderer werden auf ausgeschilderten Routen und Wegen des Alpenvereins gezwungen, durch ungesicherte (Kuh-)Weideflächen zu gehen, die (besonders bei der Mitnahme von Familienhunden) zu einer großen Gefahr für die Menschen und deren Hunde werden können! Es sind in letzer Zeit auch Todesfälle und Unfälle deswegen aufgetreten, da der Wanderer bei Attacken den angreifenden Kühe unterlegen ist und in vielen Fällen keine Abzäunungen bzw. Schutzmöglichkeiten für sie vorhanden sind!

Die Reaktion auf meine E-Mail bzw. der abgedruckte Leserbrief in der örtlichen Bezirkszeitung hat in der Folge für Aufsehen bei der Bevölkerung von Oberkärnten gesorgt, besonders der mir übermittelte Bericht bzw. das Video (auch auf "facebook" abrufbar) eines Landwirts aus Schlatzing, der nebenbei ein angeblich beliebter "Nebenerwerbskabarettist" zu sein scheint...

Der Landwirt bzw. "Kabarettist" lässt klar die Meinung bzw. "Willkommenskultur" der (bäuerlichen) Bevölkerung im Raum Oberkärnten erkennen.
Es wird die Einstellung zum Wandertourismuspublikum aus dem städtischen Raum rücksichtslos aufgezeigt, die (Wander-)Touristen werden abfällig betrachtet und die Einstellung zu deren Hunde generell klar!

Ich glaube nicht, dass ein Wandertourismus unter diesen Voraussetzungen in Zukunft funktionieren kann! Die Mitnahme von Familienhunden von Wandertouristen ist für die meisten Besitzer selbstverständlich und Voraussetzung, dass ein Wanderurlaub in einer bestimmten Region gewählt wird. In den Bergen bzw. bei Besuchen von Almhütten sind immer mehr Familien und Wanderer mit Hunden unterwegs! Auch die Landwirte und Tourismusverbände können das beobachten. Daneben scheuen auch viele Wanderer (ohne Hund!) generell den direkten Kontakt zu Kühen. Viele Menschen haben auch eine natürliche Scheu vor grossen Tieren, haben Angst vor Kühen und vermeiden deswegen, in die betroffenen Almregionen zu gehen.

Die Region in Oberkärnten, die wirtschaftlich sicher nicht zu den Besten in Österreich gehört, wird diese Tatsache wohl auch mit der Zeit akzeptieren müssen, besonders wenn Wandertouristen in die Orte "gelockt werden" sollen. Wandern wird für viele Tourismusregionen (auch durch den Klimawandel bzw. der schneearmen Zeit in Österreich) immer mehr zum Standbein in den einzelnen Bundesländern, da die Menschen die Natur suchen und sportlich aktiv sein wollen!

Tiere (besonders Hunde) haben für die meisten Städter einen anderen Stellenwert als am Land, alleine die Ausgaben der Hunde- und Tierhalter sind in den letzen Jahren stark gestiegen und sind für die Österreichische Wirtschaft wichtig geworden!
Hunde aus der Stadt verhalten sich jedoch viel domestizierter und anhänglicher als "Wölfe, Jagd- und Hofhunde". Die "Hilfestellung" im Form einer Broschüre bzw. Warntafeln der Landwirtschaftskammer stellt sicher keine Lösung des Problems beim Wandern (mit Hunden) dar! Die Familienhunde aus der Stadt laufen bei Kuhangriffen NICHT davon, sondern meist den Besitzern nach oder versuchen die Kühe durch Bellen wegzujagen bzw. den Besitzer zu verteidigen!! Viele Almen in Oberkärnten (Gurktaler Alpen, Nochberge) lassen oft kein "Umgehen oder Ausweichen " der Kuhherde zu. Es reicht eine Kuh in der Herde, die den Wanderer sieht und ihn angreift! Die "gefährlichen" Kühe sind auch meistens jüngere Tiere in Freilauf-Gruppenhaltung, die wenig Menschenkontakt haben, keine (Bauernhof-)Hunde kennen und so die Wanderer (bzw. Hundebesitzer) als Gefahr sehen (sie sind also meist keine Mutterkühe, die ihre Kälber schützen mögen, wie die Broschüren glaubhaft machen wollen).
Ich ersuche die zuständigen Stellen noch einmal höflichst, sich diesem Thema zu widmen und eine einvernehmliche Lösung zu finden, damit das Wandern bzw. der dazugehörige Tourismus auch in der Zukunft gefahrlos möglich ist bzw. zu einem Genuss wird!

Abschließend darf ich noch einmal zu dem Video von Herrn Hons Petutschnig Folgendes erwähnen:
Bei meiner Person handelt es sich um jemanden, der vom 4. –15. Lebensjahr am Bauernhof aufgewachsen ist (genau gesagt im Ort Schrambach bei Lilienfeld, NÖ) und dort die Liebe zu Bergen, Natur, Tieren (besonders Kühen!) und Wandern entdeckt hat. Ich habe meine Kindheit mit "Stallarbeit" verbracht, Kühe gefüttert, ausgemistet, gemolken, Wiesenflächen betreut, habe also viel Erfahrung mit Tieren am Bauernhof und kenne deren natürliches Verhalten sehr gut! Mein Lebensschwerpunkt ist heute im Raum Wien, ich fahre keinen SUV, trage meist keine Schuhe mit hohen Absätzen, sondern gehe seit ein paar Jahren mehrmals im Jahr stundenlang in Oberkärnten Wandern (lege dabei tausende Höhenmeter vom Tal bis auf die Almhöhen zurück!). Wegen der Schönheit der Natur in Oberkärnten habe ich mir vor ein paar Jahren eine “Luxus”- Zweitwohnung in Millstatt gekauft, da ich sehr vermögend bin (d.h. die einzige Vermutung, in der Herr Petutschnig Recht hat. Dieser ist ein typischer Bauer bzw. Hundehasser, der wegen seiner Fettleibigkeit und Unsportlichkeit wohl in keinster Weise mit mir und meinen beiden Hunden (die schon tausende Höhenmeter in ihren Pfoten haben) mithalten kann...
Sonja Abawi
2325 Himberg

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