Bezirk Spittal
Mehr Normalität, engere Bindung
Das Schuljahr 2021/22 ist vorbei. Gemeinsam schaffte man, Normalität wiederzuerlangen.
BEZIRK SPITTAL. Leider war auch das letzte Schuljahr von Unsicherheiten und Corona-Maßnahmen geprägt. Nichtsdestotrotz haben es die Schulgemeinschaften geschafft, den Kindern wieder vermehrt Normalität und einen Alltag zu ermöglichen. Pädagogen im Gespräch.
Pflichtschulcluster Obervellach
Direktorin Jasmin Possegger blickt zurück: "Durch die Herausforderungen dieser Zeit sind Schüler im sozialen und emotionalen Bereich oft sehr belastet, dies wiederum erforderte viel Unterstützung im schulischen Kontext und ein gewisses Umdenken der Lehrpersonen, die oft nicht nur als ,Lehrer‘, sondern vielmehr als Vertrauensperson und Berater fungieren mussten." Nach vier Jahren verlassen die Kinder wieder die Schule. Wie geht es den Pädagogen damit? "Man wächst über diese vier Jahre zu einer Gemeinschaft zusammen. Dadurch fällt der Abschied natürlich nicht immer leicht, man freut sich aber trotzdem die Schüler in ihren neuen Lebensabschnitt entlassen zu können und hofft, ihnen natürlich das nötige ,Handwerkszeug‘ mitgegeben zu haben. Die Schülerinnen und Schüler sehen dies sehr ähnlich – Sie verlassen die Schule oft mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Sie freuen sich natürlich auf den neuen Lebensabschnitt, jedoch blicken sie auch gerne auf die gemeinsame Zeit zurück." Das Projekt Schulcluster war auch dieses Jahr wichtig und wird auch nächsten Herbst wichtig sein: "Wenn man von einem Schulcluster spricht, spricht man von ständiger Weiterentwicklung der pädagogischen und organisatorischen Aspekte. In diesem Schuljahr wurden in verschiedenen Settings Konzepte in Arbeitsgruppen entwickelt. Durch die Eingliederung der VS Reißeck kommen natürlich neue Herausforderungen auf uns zu, was das Integrieren in den bereits bestehenden Schulcluster betrifft – jedoch sind wir davon überzeugt, dass sich dieser Zuwachs positiv auf die weitere Entwicklung des Projektes ,Schulcluster‘ auswirken wird."
"Schule hat sich verändert"
Schulleiterin der VS Ost Spittal Heike Sackl über das Schuljahr: „Schule hat sich sehr verändert. Ich habe den Eindruck, dass einige glauben, dass sie sich auf die Erleichterungen, die in Bezug auf Corona getätigt wurden, wie z.B. dass Kinder auch mit Nicht genügend aufsteigen durften, immer noch ausruhen können. Das ist meines Erachtens eine falsche Entwicklung. Gewisse Dinge gehören wieder zurechtgerückt und einige Entgegenkommen gehören etwas zurückgenommen, um sich auf das Lernen und Bildung zurückzubesinnen.“
Kindergarten
Auch für die Kindergartenkinder war das Jahr nicht ganz wie gewohnt. Michaela Wallner ist Leiterin des Kindergartens in Radenthein: "Im Kindergartenjahr 2021/22 kehrte in vielen Bereichen Normalität zurück! Wir als Team haben während all der Zeit der Pandemie versucht, den Kindern einen möglichst unbeschwerten Kindergartenalltag zu ermöglichen. Ein geordneter Tagesablauf, Rituale und emotionale Geborgenheit haben dazu einen wichtigen Beitrag geleistet und Eltern und Kindern Sicherheit vermittelt." Brauchen Kindergartenkinder überhaupt Ferien? Das sagt die Pädagogin dazu: "Die Zeit der Kinder im Kindergarten ist vergleichbar mit einer Beschäftigung eines Erwachsenen im Arbeitsalltag. Kinder müssen sich täglich mit Kindern unterschiedlichen Alters in einer Gruppe von 25 Kindern bewähren, Konflikte bewältigen, ihren Platz in der Gruppe finden. Neben einem hohen Lärmpegel, frühen Aufstehzeiten und einem langen Tag im Kindergarten sind Erholungsphasen enorm wichtig um die geistige, sozial-emotionale und physische Gesundheit der Kinder erhalten zu können. Zwei Wochen am Stück sind empfehlenswert."
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