Rekonstruierung: Der Tag des Fischsterbens

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REISSECK (aju). Das Ausgleichsbecken Rottau an der Möll fungiert als Unterbecken und Pumpbecken für das Kraftwerk Malta Hauptstufe. Diese führte heuer zu großen Problemen für den ansässigen Fischbestand. Die Ursache ist noch ungeklärt. Die Geschehnisse des Tages können jedoch schon rekonstruiert werden.

Rechtliche Grundlagen

"Die Möll ist ein Gebirgsfluss mit viel Geschiebe, das sich unter anderem im Ausgleichsbecken Rottau absetzt", erklärt Johann Schuster, Leiter der Kraftwerksgruppe Reißeck. Zur Gewährleistung des Hochwasserschutzes ist dem Verbund laut aktuellem Genehmigungsbescheid eine jährlich Entlandung vorgeschrieben. "Um diese Abflussmenge zu erreichen, wurden zusätzlich die Kraftwerke Außerfragant, Reißeck-Kreuzeck und Malta-Hauptstufe zur Einspeisung von Frischwasser herangezogen", so Schuster.

Schonende Staulegung

In den vergangenen Jahren hatte der Verbund versucht, die Staulegung zu optimieren. Dabei versuche man, den Spülvorgang an ein natürliches Hochwasserereignis anzunähern, da dies für die Lebewesen im Fluss am besten verträglich sei. Im März dieses Jahres wurde die routinemäßige Lotung durchgeführt, "diese ergab, dass keine Anlandungen in der Möllrinne vorhanden waren", so Schuster. Mit einem Bescheid vom April 2015 wurde nach den Saugbaggerungen für die Gößnitz eine Staulegung genehmigt. "Danach wurde vereinbart, die Staulegung des Ausgleichsbeckens Rottau und die Geschiebedrift aus dem Gößnitz-Speicher gleichzeitig durchzuführen", informiert Schuster.

Die Spülung

"Die Fischereiberechtigten wurden vom Verbund gemeinsam mit der Polizeiinspektion und den Gemeinden am Beginn der Staulegung informiert", so Schuster. Nach einer Absenkung wurde eine starke Trübung unterhalb der Wehranlage Rottau sichtbar, "obwohl weitaus langsamer entleert wurde als der Bescheid besagt. Trotzdem haben wir sofort reagiert und einen Wiederaufstau veranlasst", sagt Schuster. Nach einem Anruf der Kelag, dass am Gößnitz Speicher nun freier Durchfluss erreicht wurde, habe man die Staulegung fortgesetzt. "Eine Stunde später, nachdem auch bei uns, in der Rottau, freier Durchfluss erreicht wurde, zeigte sich ein hoher Anstieg der Trübung bei der Messstelle Möllbrücke", erklärt Schuster.

Weiteres Vorgehen

Über die Ursache der extremen Schwebstoffkonzentration kann man derzeit noch keine Auskunft geben. Man erwartet sich beim Verbund jedoch eine Rückkehr von geflüchteten Fischen in den nächsten Wochen. Aus diesem Grund wird es Befischungen, Untersuchungen der Gewässeraufsicht und genauere Begutachtung der Sedimente geben. Als mögliche Ursachen werden derzeit Umlagerungen im Speicher Rottau, die Bauarbeiten in der Möll oder ein Zusammenhang mit Entlandungen im Einzugsbereich der Möll oder Unwettern angegeben. "Verbund bedauert den Vorfall zutiefst und hat größtes Interesse an der Ursachenfeststellung und -behebung. Wir sichern daher den Behörden unsere volle Unterstützung für transparente Aufklärung zu", erklärt Robert Zechner, Pressesprecher beim Verbund.

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