„DNA spielt keine Rolle“
Sandra Brandstätter über ihre Familie
Was heißt es, einem Pflegekind ein zuhause zu geben? Sandra Brandstätter aus Spittal erzählt über ihre Erfahrungen als Pflege-Elternteil.
SPITTAL. Sandra Brandstätter lebt gemeinsam mit ihrem Mann Gerald und ihren drei Kindern in der Nähe von Spittal. Sie sind eine von aktuell 225 Pflegefamilien in Kärnten. Die Entscheidung, ein Pflegekind aufzunehmen, stand bei ihnen nicht von Anfang an fest. Nach langer Kinderwunschzeit haben sie sich zuerst für eine Adoption beworben, sich dann aber doch dafür entschieden, einem Pflegekind ein zuhause zu geben. Der Grund dafür: Adoptivkinder finden oft binnen Minuten eine Familie, die sie mit offenen Armen empfängt. „Nicht ganz so ist es mit Pflegekindern. Hier muss man sich schon bewusst sein, dass diese Kinder oft einen Rucksack mitbringen, den es gemeinsam zu bewältigen gilt“, erzählt Sandra über ihre Entscheidung.
Eine ganz normale Familie
Mittlerweile sind Sandra und Gerald zu fünft im Haus, mit ihren drei Kindern im Alter von acht, sechs und fünf Jahren, wovon eines adoptiert, eines in Pflege und eines leiblich ist. Das Familienleben der Brandstätters unterscheidet sich kaum von dem einer anderen fünfköpfigen Familie – es ist laut, chaotisch und niemals langweilig. „Unsere Kinder sind Geschwister, sie wachsen gemeinsam auf, sie lieben und sie streiten sich - DNA spielt für sie keine Rolle“, so Sandra.
Kennenlernen
Ihr Adoptivsohn kam im Alter von sieben Monaten als Pflegekind zu ihnen. „Eine wahnsinnig aufregende Zeit. Vom Anruf bis zu seinem Einzug bei uns vergingen fünf Tage und plötzlich waren wir eine Familie“, erinnert sich Sandra. Kurz darauf lernte die Familie ihren Pflegesohn kennen. „Er war zu diesem Zeitpunkt acht Monate alt und es war - wie zuvor bei seinem Bruder - Liebe auf den ersten Blick“ schwärmt die Spittalerin. Wenige Monate später wurde die Familie um ein weiteres Mitglied erweitert. In nur zwei Jahren und drei Monaten wurden Sandra und Gerald somit dreifache Eltern.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.