Verliebt in die Augen der Alpakas
Ein Pärchen aus dem Mölltal züchtet die aus den südamerikanischen Anden stammenden Alpakas.
Vor einigen Jahren sahen Dietmar Winkler und seine Freundin Elke Zwischenberger die Fernsehserie "McLeods Töchter", die etwas in ihnen ausgelöst hat. "Dort habe ich die Alpakas das erste Mal gesehen und mich sofort in sie verliebt", erzählt Dietmar Winkler. Jedoch kam er "wie die Jungfrau zum Kind" zu den Tieren, als er zu seinem 40. Geburtstag eine Alpaka-Stute geschenkt bekam. "Da man nie ein Tier alleine halten soll, kaufte ich mir gleich einen Hengst dazu - heute haben wir bereits elf Alpakas", erzählt Winkler schmunzelnd.
Ruhe ausstrahlen
Vorerst besaßen Dietmar Winkler und Elke Zwischenberger die Tiere lediglich des Hobbys wegen. "Es ist faszinierend, welche enorme Ruhe Alpakas ausstrahlen", sagt Zwischenberger. Winkler fügt hinzu: "Nicht umsonst sagt man: Wer einmal einem Alkapa in die Augen sieht, kommt nicht mehr von ihm los." Doch nicht nur aufgrund ihres ruhigen und friedlichen Charakters, sondern auch wegen der qualitativ hochwertigen Wolle werden Alpakas gezüchtet.
Alpakawolle
So fingen auch Winkler und Zwischenberger an, die Alpakawolle, die neben Kaschmir und Seide zu den edelsten Naturfasern zählt, zu vermarkten. "Da Alkapawolle - im Vergleich zu Schafwolle - kein Lanolin enthält, ist es auch für Wollallergiker geeignet. Darüber hinaus bietet es den fünffachen Wärmeisolationswert als beispielsweise Schafwolle an", so Winkler. Deshalb lässt das Pärchen hauptsächlich Decken aus der Wolle verarbeiten, die dann verkauft werden.
Hobby wichtiger als Geschäft
Dennoch betont Winkler, dass der wirtschaftliche Faktor im Hintergrund steht. "Wir bieten hobbymäßig ein Top-Produkt an - das Feedback, das wir von den Leuten bekommen, ist das Schönste und gleichzeitig der Lohn unserer Arbeit." Im Vordergrund steht für Winkler und Zwischenberger jedoch das Tier an sich, auf dessen Haltung und Pflege stets geachtet wird. "Die Tiere danken uns damit, dass wir noch nie Probleme mit ihnen hatten", sagt Zwischenberger.
Zu den Personen
Der 43-jährige Dietmar Winkler war vom ersten Augenblick an fasziniert von den Tieren. Durch Grundseminare zur Pflege, Haltung und Gesundheit der Tiere hat sich der Kfz-Mechaniker das nötige Wissen über Alpakas geholt.
Seine Freundin Elke Zwischenberger ist begeistert von der Ruhe der Alpakas. Durch eine gute Beobachtungsgabe weiß die 44-jährige Hausfrau, dass Alpakas, obwohl sie vielerorts zur tiergestützten Therapie eingesetzt werden, keine Kuscheltiere sind und viel Auslauf sowie eine Weide brauchen.
Zur Sache
Alpakas (Vicugna pacos) stammen aus den südamerikanischen Anden und gehören zu den Schwielensohlern. Es handelt sich um eine domestizierte Kamelform, die vorwiegend ihrer Wolle wegen gezüchtet wird.
Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri, die sich durch Struktur und Faser unterscheiden.
Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser - auch Crimp genannt - und einige Grannenhaare (Deckhaare), die möglichst fein sein sollten.
Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen.
Bei der Wollverarbeitung gilt: Je mehr Crimp, desto besser die Qualität der Wolle.
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