Volksschule ade: Was nun?
Für die Viertklässler in den Volksschulen wird es schön langsam Zeit sich zu entscheiden, in welche Schule es danach geht.
Oberkärnten. Eine große Frage stellt sich für alle Schüler in der vierten Klasse Volksschule. Gehe ich ins Gymnasium oder besuche ich eine Hauptschule? Manchmal stehen auch mehrere Schulen zur Auswahl, wie es etwa beim neunjährigen Fabio Pussnig aus Stall der Fall ist. Seine Mutter Erika erinnert sich an die ersten Gedanken, die sie sich dazu gemacht haben.
„In der dritten Klasse haben wir begonnen zu überlegen, in welche Schule Fabio gehen könnte. Zuerst wollte er nach Spittal in die Sporthauptschule, da er begeisterter Fußballer und Skifahrer ist“, erzählt die 47-Jährige. Auch der 20-jährige Bruder Kevin hat dieselbe Schule besucht. Doch diese Variante kommt für die alleinerziehende Mutter jetzt nicht mehr in Frage. Eine Busverbindung gibt es zwar nach Spittal, doch dafür müsste der Neunjährige täglich drei Stunden Fahrzeit in Kauf nehmen. „Und das Ganze mit der schweren Skiausrüstung im Winter. So etwas kann man einem Kind nicht zumuten. Das sind halt die Nachteile, wenn man am Land wohnt“, sagt Pussnig. Sie selbst könnte ihren Sohn auch nicht zur Schule bringen, da sie halbtags in Lienz arbeitet. Somit stehen für die Mutter nur noch die Hauptschulen in Obervellach und Winklern zur Auswahl, da „in unserem Fall die Entfernung zum Wohnort der wichtigste Entscheidungsfaktor ist“.
Sie möchten jedenfalls im Jänner die beiden Schulen am Tag der offenen Tür besuchen. „So kann man sich ein besseres Bild machen, was die Entscheidung erleichtern dürfte“, sagt die Mölltalerin. Außerdem wird sie beim Elternsprechtag in der Volksschule mit Fabios Lehrerin über die bestehenden Möglichkeiten sprechen. Der Neunjährige selbst hat schon einen Favoriten: „Ich möchte nach Winklern, weil fast alle meine Freunde auch dort hingehen werden.“ Seine Mama tendiert aber eher zu Obervellach. „Dort wohnt nämlich auch Bruder Kevin, in dessen Wohnung er notfalls gehen kann, falls mal kein Bus fährt.“ Die Entscheidung sollte jedenfalls spätestens nach dem Semesterzeugnis gefällt werden, denn dann muss man sich für die jeweilige Schule einschreiben.
Talente der Kinder beachten
Einen Überblick über das Schulangebot im Bezirk gibt Bezirksschulinspektorin Helga Knicek: „Neue Mittelschulen gibt es in Greifenburg, Möllbrücke und Spittal. Derzeit ist es nicht in Sicht, dass das Angebot ausgebaut wird. Zu den Schwerpunktschulen, also jenen, bei denen es vom Gesetz her verankert ist, zählen die Musik-HS Gmünd, das Fritz Strobl Schulzentrum und die MHS Seeboden.“ Sie rät Eltern und Schülern dazu, die Tage der offenen Tür zu nutzen, um sich über die Wunschschule zu informieren.
Und: „Man soll immer auf die Talente und Interessen des Kindes bei der Schulwahl eingehen.“
Bei den Tagen der offenen Tür erhält man Infos zu den Schulen aus erster Hand. Hier die Termine:
BRG Spittal: 29. Jänner, 8.30-11.30 Uhr; BG Porcia: 4. Feber, 13.30-16 Uhr; HS Dellach: 7. bis 9. Feber, 9.15-12.15 Uhr; HS Gmünd: keiner; NMS Greifenburg: 21. Dezember, 8-13 Uhr; NMS Lurnfeld: 21. Jänner, 9-12 Uhr; HS Obervellach: 26. und 27. Jänner, 11-12.50 Uhr; HS Radenthein: 22. Dezember, 8-12 Uhr; HS Rennweg: 19. Jänner, 9-12 Uhr; HS Seeboden: 8. Feber, 8-12 Uhr; Fritz Strobl Schulzentrum Spittal: 17. Dezember und 10. Feber, 8.30-12 Uhr; NMS Spittal: 10. Dezember, 9-12 Uhr; NPHS Winklern: 18. Jänner, 7.30-12 Uhr.
Anita Ihm & Christian Egger
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