Bald keine Hilfe mehr für Ausländer
Baldiger Rückschritt in der Integrationsarbeit? Migrantinnenberatung wackelt, weil Förderungen fehlen.
Oberkärnten. Während in Villach beispielsweise erst kürzlich ein Integrations-Leitbild erstellt wurde, um Zuwanderer besser in die Gesellschaft zu integrieren, schaut die Sache in Spittal derzeit ganz anders aus. Vor einem Jahr hat die Spittaler Volkspartei ein Integrationskonzept präsentiert, da Spittal eine der höchsten Ausländerquoten in den Kärntner Städten aufweist. Die WOCHE hat nachgefragt, was in der Zwischenzeit passiert ist. Karl Anderwald: „Es wurde ein Beirat mit zehn Personen mit Migrationshintergrund gebildet.“ Weiters stand man in Kontakt mit Angelika Hinteregger, Geschäftsführerin des Vereins „Oberkärntner Frauenhaus, Oberkärntner Frauen- und Mädchenberatung“, der ebenfalls seit fast genau einem Jahr eine Migrantinnenberatung anbietet. Diese zwei Initiativen sollten vernetzt werden und ein Konzept in den Integrationsausschuss eingebracht werden. Das ist bislang aber noch nicht passiert.
Förderungen fehlen
Der Grund dafür ist, dass die Migrantinnenberatung wackelt – die Finanzierung ist nicht gesichert. Hinteregger: „Ich habe vom Ministerium kein Geld erhalten. Durch interne Umschichtungen wird es die Beratung wohl noch ein halbes Jahr geben, dann schaut es nicht so gut aus.“ Ohne Förderungen ist die Beratung nicht mehr aufrechzuerhalten. „Das wäre ein großer Rückschritt in der Integrationsarbeit, die sehr wichtig ist. Und es wäre schade um die Strukturen, die bereits aufgebaut wurden“, so Hinteregger.
380 Beratungskontakte wurden bei der Migrantinnenberatung binnen eines Jahres verzeichnet. Eines der „Herzstücke“ der Beratungsstelle ist die Sprachförderung. Dort wird Frauen unter die Arme gegriffen, die noch nie eine Schule besucht haben und weder lesen noch schreiben können. Solche, die keine geförderten Kurse in Anspruch nehmen können, werden ebenso betreut wie jene, die sich andere Kurse einfach nicht leisten können. Auch bei der Bewältigung des Alltages, z.B. Ausfüllen von Formularen, wird geholfen. Einmal im Monat findet ein Frauentreffpunkt statt, bei dem sich Frauen verschiedenster Nationalitäten und interessierte Österreicherinnen treffen und miteinander kommunizieren. „Ein interkommunales Fest wollen wir nächstes Jahr aber noch veranstalten“, sagt Hinteregger.
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