Bürgermeisterwahlen
Drei Kandidaten in Mörtschach

- Die Mölltalgemeinde Mörtschach im äußersten Nordwesten des Bezirks Spittal liegt 949 Meter über dem Meeresspiegel und besteht aus neun Ortschaften
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Mit dem amtierenden Gemeindeoberhaupt Richard Unterreiner, Gemeinderätin Silvia Göritzer und Vizebürgermeister Günter Passler bewerben sich in Mörtschach drei Kandidaten um den Bürgermeisterposten.
MÖRTSCHACH. In der kleinen, 824 Einwohner (Stand Jänner 2020) zählenden, Nationalparkgemeinde im oberen Mölltal will es Richard Unterreiner noch einmal wissen: Der Musikschuldirektor, seit 2015 im Amt, strebt als Kandidat der "Liste für ein gemeinsames Mörtschach" (LGM) eine zweite Legislaturperiode an. Er wird von Silvia Görlitzer, die für die ÖVP seit 2009 im Gemeinderat, sitzt, und Günter Passler herausgefordert. Der Vizebürgermeister (FPÖ und Unabhängige Mörtschach) betreibt eine Tankstelle und eine Werkstatt in der Stampfen.
Warum wollen Sie Bürgermeister bleiben bzw. werden?
Unterreiner: Das Bürgermeisteramt ist eine zeitintensive, herausfordernde, aber eine sehr spannende Funktion, wenn man dieses Amt wie ich stets mit größter Hingabe ausübt.
Aber für das Wohl unserer Mörtschacher Bevölkerung zu arbeiten ist für mich trotz allem die schönste Aufgabe. Da ich seit 2015 Bürgermeister bin, konnte ich mir vor allem in den herausfordernden letzten drei Jahren (Sturm Vaia, gewaltige Sturmtiefs mit enormen Schnee- und Regenfällen im Herbst 2019 und 2020, zusätzlich die Belastung der Corona-Pandemie) enorm viel Erfahrung für die nächsten Jahre aneignen. Einen Großteil der Vorhaben konnte ich gemeinsam mit dem Gemeinderat in den vergangenen Jahren verwirklichen.
Göritzer: Ich möchte gerne Bürgermeisterin werden, da mir die Gemeinde sehr am Herzen liegt und ich etwas bewegen will. Mir ist die Zusammenarbeit und Kommunikation mit allen sehr wichtig – auch nach der Wahl. Zwar ist es derzeit eine sehr schwierige Situation, in der man genau abwägen muss, was man umsetzen, was man kann und was man gerne möchte . Als Frau hat man sicherlich eine andere Sichtweise und vielleicht auch einen anderen Zugang, wie Probleme und Herausforderungen anzugehen und zu lösen sind. Man könnte die Gemeinde mit einem Unternehmen oder auch mit der Familie vergleichen, in der man organisieren, gestalten, schlichten aber auch schönes gemeinsam erleben kann.
Passler: Ich will Bürgermeister werden und beweisen, dass fast alles machbar ist wenn man will.
Mit welchen drei Charaktereigenschaften würden Sie sich beschreiben?
Unterreiner: Handschlagqualität, Zielstrebigkeit, Menschlichkeit.
Göritzer: Familienmensch, zielstrebig, gesellig.
Passler: Zielstrebig , Zukunftsschauend, Gesprächsbereitschaft mit jedem.
Welche drei Vorhaben wollen Sie in der nächsten Periode fortsetzen/durchführen?
Unterreiner: 1. Schutz unseres Siedlungsraumes vor Naturgewalten - derzeit vorhandene Flächen-, Forstwirtschaftliche Projekte und Hochwasserschutz Möll weiter finanziell unterstützen. So wie in den letzten Jahren müssen bestehende/bekannte, aber auch neu auftretende Gefahrenbereiche zusammen mit den zuständigen Behörden, den betroffenen Grundeigentümern sowie der gefährdeten Bevölkerung analysiert und in Folge notwendige Maßnahmen umgesetzt werden.
2. Nahversorger - Verhandlungen mit einer Handelskette werden derzeit geführt. Regionale, selbsterzeugte Produkte unserer BäuerInnen sowie anderer Privatpersonen sollen neben den notwendigen Bedarfsgütern des täglichen Lebens zum Verkauf angeboten werden. Ein kleines Café sollte sich darin befinden, um soziale, gesellschaftliche Kontakte zu beleben. Es müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, damit Mörtschach wieder einen Nahversorger erhält. Gespräche mit allen Verantwortlichen - Handelskette, mögliche Besitzer von Räumlichkeiten, Bauerm und dem Bürgermeister - Gemeinde wurden und werden weiter geführt.
3. Derzeitige Infrastruktur (Gemeinde-, Güter- und Radwege, Brücken, alle Gebäude der Gemeinde, Sportanlagen, Gemeindeamt, Altstoffsammelzentrum, Erweiterung Schule/Kindergarten, ......) allgemeine Förderungen (Familien, Kinder, FF-Mörtschach, Vereine, ... ) zu erhalten und nach Dringlichkeit, Sicherheit, finanzieller Lage, speziellen Förderungen auszubauen und zu erweitern. Aufgrund der derzeitigen Situation durch die Coronakrise mit nicht abschätzbaren Folgen für Bund, Land und Gemeinden (Kürzungen der Ausgleichszahlungen und BZ-Mittel) sind alle Maßnahmen umso mehr davon abhängig, welche finanziellen Zuschüsse zur Verfügung stehen werden.
Göritzer: Die Unwetterkatastrophen, die uns die letzten Jahre sehr massiv getroffen haben sind aufzuarbeiten. Dazu gehört, dass das ländliche Wegenetz und die Güterwege saniert werden, der Schutzwald wieder aufgeforstet wird.
Projekt Hochwasserschutz mit Neuerrichtung der Lindlerbrücke
Bestmögliche Ausstattung für unsere Feuerwehr,
In unserem Programm haben wir viele kleine Projekte, die wir auch gerne umsetzen oder in Angriff nehmen wollen, z.B. Nahversorger, Unterstützung für unsere sehr aktiven Vereine, Dorfservice für unsere ältere Generation, Ausbau der Infrastruktur usw.
Wichtig wäre uns auch das Erarbeiten eines Leitbildes unter Mitwirkung aller Gemeindebürger, was natürlich sehr viel Arbeit bedeutet.
Passler: Nahversorger, sind schon im Gespräch mit einem. Kraftwerksbau bzw. Beteiligung/Nutzung unserer eigenen Energie. Mobile Senioren.
Was bedeutet die Gemeinde Mörtschach für Sie persönlich?
Unterreiner: Mörtschach bedeutet für mich: Eine kleine, feine, liebens- sowie lebenswerte und vor allem familienfreundliche Gemeinde. Ich und meine Gruppierung "Liste für ein gemeinsames Mörtschach" (LGM) werden alles daransetzen, dass es weiterhin so bleibt.
Göritzer: Die Gemeinde ist für mich Heimat und sehr lebenswert. Wir haben ein reges Vereinsleben, wo es ein großes Miteinander gibt und ich gerne Teil davon bin.
Passler: Ich bin glücklich, dass ich vor 33 Jahren hierher kam undiIn dieser Gemeinde leben kann. Sie ist klein aber fein und hat vieles zu bieten.
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Im Gemeinderat sitzen derzeit elf Mandatare: ÖVP vier, LGM vier, FPÖ drei.




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