Kinderparlament in Döbriach
Kinder leben Demokratie bei erstem Otto-Felix-Kanitz-Kinderparlament.
DÖBRIACH. Demokratie und Parlamentarismus leben und reflektieren hieß es an diesem Wochenende für 450 Kinder und Jugendliche beim ersten Otto-Felix-Kanitz Kinderparlament in Döbriach am Millstätter See. Gemeinsam mit SPÖ-Abgeordneten des österreichischen Parlaments kam es in Diskussionsrunden und Workshops zu einem regen Austausch darüber, wie politische Bildung und die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen dazu beitragen können, demokratische Grundwerte bei Kindern wie Erwachsenen zu stärken. Die Veranstaltung wurde von den Österreichischen Kinderfreunden und dem SPÖ Parlamentsklub organisiert. Von Seiten der Politik nahmen SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Katharina Kucharowits, der Kärntner Nationalratsabgeordnete Philip Kucher, SPÖ-Bildungssprecherin Elisabeth Grossmann sowie die Bundesrätinnen Daniela Gruber-Pruner und Ana Blatnik teil.
Heuer erstmals
Das Otto-Felix-Kanitz Kinderparlament fand heuer zum ersten Mal im Rahmen der Kinderrepublik statt, die jeden Sommer für zwei Wochen von den Kinderfreunden Österreich und den Roten Falken ausgerufen wird. Neben baden, zelten und Lagerfeuer leben die Kinder und Jugendlichen in der Kinderrepublik demokratische Selbstbestimmung. Es wird gewählt, diskutiert und über Camp-Aktivitäten und –Regeln abgestimmt. „In der Kinderrepublik erfahren Kinder in ihrem alltäglichen Zusammenleben viel über demokratische Grundwerte und politische Zusammenhänge. Mit dem Kinderparlament haben wir nun die Möglichkeit geschaffen, dass darüber ein Austausch mit echten Parlamentarierinnen und Parlamentariern stattfindet und das war sehr fruchtbar“, sagt SPÖ-Bundesrätin Daniela Gruber-Pruner.
Kinderpolitiker führten
Nachdem die erwachsenen Abgeordneten am Samstag von den Kinderpolitikern einen Rundgang samt Einführung in die Geschichte und die Idee des Camps bekommen haben, fand am Abend ein Round Table unter dem Titel „Demokratie neu denken“ statt. SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Kucharowits zeigt sich begeistert von der tollen Stimmung und der Kreativität im Camp: „Es waren super Diskussionen und spannende Inputs von den KinderpolitikerInnen“. Klar wurde dabei vor allem, dass politische Bildung mehr sein müsse als ein 50-minütiges Fach in der Schule. „Politische Bildung muss Begeisterung wecken, auf Augenhöhe stattfinden und eine übergreifende Erfahrung sein. Kinder müssen gehört und ernst genommen werden, nur so kann Demokratie gestärkt und Partizipation gefördert werden“, unterstreicht Kucharowits.
Workshops
In drei Workshops tauschten sich die Kinder mit den SPÖ-Abgeordneten am Sonntag über Jugend- und Bildungspolitik, Werte und Asylpolitik sowie über Kinder als Partner der Politik aus. Für SPÖ-Bundesrätin Ana Blatnik geht es vor allem darum, schon die Jüngsten dabei zu unterstützen, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und für ihre Bedürfnisse einzustehen, denn, so Blatnik: „Politik ist nichts, was irgendwo anders stattfindet. Wie Parkanlagen gestaltet sind, was in der Schule passiert und ob andere mit Respekt behandelt werden, all das sind politische Fragen, die viel mit dem Leben von Kindern zu tun haben und wo wir auch viel von Kindern lernen können.“
Viele Anregungen
Den wechselseitigen Lernprozess hebt auch SPÖ-Forschungs- und Technologiesprecher Kucher hervor: „Aus den Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen kann ich viele neue Anregungen und auch tolle Erfahrungen in meine parlamentarische Arbeit mitnehmen.“ Der Informationsaustausch über Demokratie, Parlamentarismus und die Interessen von Kindern und Jugendlichen habe einen spannenden Beitrag zur Partizipation von Kindern und Jugendlichen geleistet, freut sich auch SPÖ-Bildungssprecherin Grossmann. „Mehr Wissen und mehr Austausch sind wichtige Instrumente, um Kinder und Jugendliche näher an parlamentarische Prozesse zu bringen.“ Das Kinderparlament ist für Grossmann „ein guter Schritt in diese Richtung“.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.