Schwimmen
Christopher Stirling - der harte Weg zurück
- In Aktion: Christopher Stirling
- Foto: Michael Kleinsasser
- hochgeladen von Thomas Dorfer
Nach schwerer Verletzung ist Schwimm-Ass Christopher Stirling (FK SV Spittal) wieder zurück unter den besten seines Faches in Österreich.
SPITTAL. Im Sog von Heiko Gigler kommen einige Hoffnungsträger nach. Zu den großen Talenten des heimischen Schwimmsports zählt u.a. Christopher Stirling. Entdeckt wurde der 17-Jährige 2009 von Ex-SV Spittal Schwimmvereins Obmann Ferdinand Kendi bei einem Volksschul-Schwimmtag. Der ausgesprochenen Einladung zum Vereinstraining folgt der Oberkärntner und schon bald stellten sich die ersten Erfolge ein. Bis 2017 ging es mit der Karriere des Youngsters steil bergauf. Der Schüler des Sport BORG Spittal holte 2016/17 bei den nationalen Nachwuchsmeisterschaften in seiner Altersklasse Gold über 200 Meter Lagen und 100 Meter Kraul. Über 100 Meter Brust hält der Gmündner in 1:09,26 Minuten den Kärntner Landesrekord,. Seine tollen Leistungen brachten den Youngster bis ganz nach oben in den nationalen Nachwuchs Schwimmkader.
Tiefschlag
Im Herbst 2018 folgte ein Tiefschlag: Der Sportler zog sich während des Trainings im Sport Borg eine 90-prozentige Fraktur des vorderen Kreuzbandes zu. Eine einjährige Pause stand im Raum. Der junge Sportler entschied sich in Absprache mit seinen Eltern und dem Arzt seines Vertrauens gegen eine Operation. Er ließ aber keine Zeit verstreichen und widmete sich bereits eine Woche nach dem Unfall dem Comeback, startete eine Physiotherapie bei Vladimir Nemčič in Obermillstatt. Nach nur drei Wochen wagte Stirling wieder den Schritt ins Wasser, jedoch mit der Einschränkung nur mit der Kraft des Oberkörpers zu "schwimmen" und so Armkraft und das Wassergefühl aufrecht zu erhalten. Die Beine und Hüfte wurden von Trainer Jakub Maly am Startsockel befestigt. "So konnte ich mehr oder weniger am Stand schwimmen", erinnert er sich. Auf diese Art trainierte der Athlet zwei, dreimal pro Woche 30 Minuten im Wasser. Nebenbei hatte er ein gutes halbes Jahr zweimal pro Woche Physiotherapie und dreimal pro Woche intensives Oberkörper Krafttraining. "Das Knie machte mir in dieser Zeit einmal mehr, einmal weniger Sorgen", blickt Stirling zurück.
Gelungenes Comeback
Im Juni 2019 traf der Jungspund schließlich den Entschluss wieder in den Wettkampf einzusteigen und in wenigen Wochen bei den österreichischen Meisterschaften in Innsbruck über die 50, 100 und 200 Meter Kraul anzutreten. "Das war aufgrund der fehlenden Ausdauer und der Unsicherheit was die Stabilität im Knie bei den Abstössen an den Wenden, welche ich zu vermeiden versuchte, betrifft, eine Herausforderung." Die Ergebnisse waren überraschend gut: "Im Wettkampf habe ich aufgrund der guten Physiotherapie und den kontinuierlichen Oberkörpertrainings, erstaunlich gute Ergebnisse eingeholt. Ich konnte meine Bestzeiten verbessern und gute Platzierungen in meiner Altersklasse erringen", berichtet der Youngster stolz.
In der Sommerpause setzte Stirling seinen harten Weg zurück fort, Physiotherapie und Radfahren am Ergometer für die Ausdauer standen am Programm. Mit Neo-Trainer Alexandre Deblaise und dem Kärntner Landeskader ging es auf Trainingslager. Sein Ziel für die nationalen Wettkämpfe im Dezember 2019 in Graz war ein Top 5 Platz in der Juniorenklasse, was ihm als jüngsten Athlet dank "harten Trainings" gelang. Am Samstag belegte er mit dem FK SV Spittal bei der nationalen Teammeisterschaft in Salzburg Platz 5, die Damen Rang 4.
Zurück unter den Besten
Zurück unter den Besten seines Fachs, wird nun im Sportbecken der Drautalperle in Spittal weiter hart für die nächsten Wettkämpfe trainiert. Neun Mal pro Woche sind die Athleten im Wasser, dazu kommen drei Einheiten in der Kraftkammer. Im Fokus stehen die Kärntner Hallen-Meisterschaften am 22./23. Feber in der Lieserstadt und das internationale Graz Meeting. Außerdem will Stirling zurück in den nationalen Junioren-Kader...
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