Bezirk Spittal
Immer mehr Privatkonkurse, aber weniger Firmeninsolvenzen
Bezirk: Unternehmensinsolvenzen sanken in den ersten neun Monaten 2021 im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 10, Privatkonkurse hingegen stiegen um 17 Prozent.
BEZIRK SPITTAL (td). Laut aktueller KSV1870 Insolvenzstatistik für die ersten drei Quartale 2021 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Bezirk Spittal im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent auf 10 Fälle gesunken. In Kärnten gibt es sogar um 51 Prozent weniger Firmenpleiten zu vermelden als in den ersten neun Monaten des Vorjahres.
Unternehmensinsolvenzen
Im Bezirk Spittal wurde seit Jahresbeginn 2021 ein Insolvenzverfahren (Konkursverfahren) eröffnet. Es handelt sich ums Konkursverfahren der Veron-Group GmbH in Spittal. Passiva: rund 1,1 Mio. €. Zusätzlich führten neun weitere Insolvenzanträge mangels Vermögens der SchuldnerInnen nicht zu eröffneten Verfahren. „In Summe sind zehn Unternehmen insolvent. Die Insolvenzen sind gegenüber dem Vorjahr (15) um 33 Prozent gesunken“, berichtet Leiterin Barbara Wiesler-Hofer. Heißt: Die Eröffnungen sind gegenüber 2020 um acht Fälle gesunken, die Nichteröffnungen mangels kostendeckenden Vermögens gegenüber dem Vorjahr um drei Fälle gestiegen.
Spittal mit geringstem Rückgang
Im Durchschnitt sind in Kärnten die Unternehmensinsolvenzen 2021 bisher um 51% gesunken. Dabei verzeichnen alle Bezirke mit Ausnahme Hermagors deutliche Rückgänge. Der Bezirk Spittal verzeichnet mit zehn insolventen Firmen (-33%) nach Feldkirchen (-83 %), Völkermarkt (-70 %), Klagenfurt Stadt & Land (-55 %), Wolfsberg (-54 %), St. Veit (-50 %) und Villach Stadt & Land (-49 %) das geringste Minus. Ein plötzlich auftretender Insolvenzausbruch ist 2021 nicht mehr zu erwarten.
Privatkonkurse
In den ersten neun Monaten des Jahres wurden im Bezirk Spittal insgesamt 27 Insolvenzverfahren über Privatpersonen eröffnet. Das bedeutet eine Steigerung um 17% im Vergleich zu 2020 (23). Kärntenweit gibt es krasse Unterschiede: Verzeichnet Feldkirchen -52%, gibts in Hermagor +50%.
Rückgang bei den Schulden
Die Schulden sind um 74 Prozent gesunken und betragen rund 5,3 Mio. Euro. Im Jahr 2020 waren noch 20 Mio. Euro). „Es suchen wieder weniger Schuldner mit besonders hohen Verbindlichkeiten den Weg zum Insolvenzgericht“, weiß Wiesler-Hofer. 54 Prozent der Fälle sind Männer, der Rest (46%) gehen auf das Konto von Frauen. Der Anteil der ehemaligen Unternehmer beträgt 32 %.
Aufgrund der nach wie vor unklaren Zukunftsaussichten sowohl auf pandemischer, sozialer und wirtschaftlicher Ebene, sind vermehrte Spätfolgen im Bereich der Konkurse nicht auszuschließen.
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