Autoretter in der Not
Besonders im Winter arbeiten die ÖAMTC-Leute auf Hochtouren. Bis zu 600 Einsätze im Monat.
Wer kennt das nicht? Das Auto müht sich in der Früh wirklich, aber es lässt sich einfach nicht mehr starten. Klarer Fall für einen Pannendienst. Die ÖAMTC-Mitarbeiter vom Spittaler Stützpunkt kennen solche Situationen nur allzu gut. Christian Lassnig erzählt: „Speziell bei tiefen Temperaturen gibt es hauptsächlich das Problem mit dem Anspringen. Meist liegt es an der Batterie oder bei Dieselfahrzeugen an den Glühstiften.“
Drei Pannenfahrer sind im Bezirk jeweils für zwölf Stunden im Einsatz. Nach Mitternacht kommen derzeit die Kollegen aus Villach, weil kaum Bedarf besteht. „Nachtdienste haben wir hier hauptsächlich in den Sommermonaten, wenn die Urlauber unterwegs sind“, weiß Lassnig. Insgesamt gibt es sechs fixe Fahrer in Spittal, bei Bedarf stehen zwei weitere Fahrzeuge zur Verfügung, die mit Personal vom Stützpunkt besetzt werden können. Dazu gehört auch Lassnig.
Der „Reserve“-Pannenfahrer betont, dass der Job extrem abwechslungsreich ist: „Das reicht von frustrierten Wartenden bis hin zu Notfällen, wenn sich beispielsweise ein Kind im Auto eingeschlossen hat.“ Aber: „Meistens sind die Leute froh, wenn wir kommen. Aber natürlich kann es zu Stoßzeiten, bei einem Kälteeinbruch, passieren, dass die Wartezeit einmal eine Stunde beträgt.“
Achtsamkeit auf Autobahn
Besondere Achtsamkeit haben die Fahrer selbst bei Einsätzen auf der Autobahn: „Das sind schon gefährliche Situationen. Aber wir haben einerseits die Möglichkeit, den Pannenort gut abzusichern. Wenn eine Schnellreparatur nicht möglich ist, schauen wir, dass wir auf einen Rastplatz kommen. Dann sind wir auf der sicheren Seite.“
Zwischen 400 und 600 Einsätze bewältigen die Oberkärntner Pannenfahrer im Monat. An einem starken Tag können es zwischen 40 und 60 sein – auf die drei Pannenfahrer aufgeteilt. Und das im ganzen Bezirk: „Es kann vorkommen, dass man am Tag 400 bis 500 Kilometer fährt.“
Und sie müssen immer wieder ihre Kreativität beweisen. Lassnig: „Einer deutschen Urlauberin wurde von einem Marder einmal der Kühlwasserschlauch angebissen. Das Auto hat schon geraucht. Als ich den Fehler gefunden habe, habe ich den dünnen Schlauch mit einer Kugelschreiberhülse geflickt. Sie hat mich ziemlich groß angeschaut, aber es hat funktioniert. In dem Job muss man viel Fantasie haben.“
Zur Sache:
Vorsorgen: Der ÖAMTC bietet einen kostenlosen Wintercheck an, bei dem Batterie, Lichtanlage, Reifen, Vorglühanlage und dergleichen überprüft werden.
Tipp: Kurzstreckenfahrer kennen das Problem, dass sich die Batterie zu wenig auflädt. Hier empfiehlt es sich, diese regelmäßig mit einem Ladegerät aufzuladen (ein Mal im Monat).
Die Weiterfahrquote lag letztes Jahr im Bezirk bei 66,7 Prozent. „Wenn die Pannenhilfe nicht möglich ist, wird das Auto gleich mitgenommen“, so Lassnig.
Etwa drei bis vier Mal pro Woche haben es die „gelben Engel“ mit Falschtankern zu tun.
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