Internationaler Tag der Frühgeborenen

- <b>Kommt das Baby</b> vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt, spricht man von einer Frühgeburt
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Heute, 17. November, ist der internationale Tag der Frühgeborenen. Dazu Expertin Elisabeth Vierbauch.
WOCHE: Ab wann spricht man von einer Frühgeburt bzw. von einem Frühchen?
VIERBAUCH: Frühgeburt oder Frühchen sind Begriffe für ein- und dasselbe. Respektvoller und schöner ist es von einem „Frühgeborenen“ zu sprechen, man sagt ja auch nicht „Neugeburt“ sondern Neugeborenes. Alle Kinder, die vor der 37 Schwangerschaftswoche geboren werden, bezeichnet man als Frühgeborene.
Welche Spätfolgen kann eine Frühgeburt heutzutage noch haben?
Das hängt davon ab, in welcher Schwangerschaftswoch das Frühgeborene zur Welt kommt. Je früher ein Baby geboren wird, um so risikoreicher ist es für das Kind. Über die möglichen Spätfolgen entscheidet natürlich auch die Ursache der Frühgeburtlichkeit, ob eine Behinderung des Kindes vorliegt oder eine Infektion oder Bindegewebsschwäche der Mutter. Eine häufigere mögliche Schwierigkeit, vor allem bei einem langen Klinikaufenthalt des Kindes, ist es, die so notwendige intensive Bindung zum Kind aufrecht zu erhalten. Intensiver Körperkontakt und Stillen oder Muttermilchgaben, sobald als möglich, sind sehr zu befürworten.
Gibt es Risikofaktoren, die eine Frühgeburt begünstigen?
Die Belastungsfähigkeit von schwangeren Frauen ist sehr unterschiedlich. Wenn der Bauch öfters als zehn bis 15 mal pro Tag fest wird, ist Vorsicht geboten. Ruhe und Stressvermeidung sind dann die beste Therapie. Das Wichtigste ist, Frühgeburtsbestrebungen rechtzeitig zu erkennen, dann hat man noch die Möglichkeit, Unterstützung im komplementär medizinischen Bereich, wie der Homöopathie, der cranio-sakralen Körperarbeit und auch der Aromatherapie, anzuwenden. Wenn tatsächlich der Geburtsprozess zu früh beginnt, ist eine intensiv medizinische Betreuung dringend notwendig.
Wie kann das Risiko gesenkt werden?
Eine individuelle und kontinuierliche Betreuung durch eine Hebamme kann das Risiko senken. Seit März 2014 gibt es im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen eine kostenlose Beratung (18. bis 22. Schwangerschaftswoche) durch eine Hebamme (Informationen auf www.hebamme.at).
Zur Sache:
Der Internationale Tag des Frühgeborenen möchte über Frühgeburten und ihre Folgen informieren.
Dass ausgerechnet der 17. November als Termin für den Tag des Frühgeborenen ausgewählt wurde, hat folgendenen Grund: Im November 2008 fand in Rom das erste Europäische Elterngruppentreffen der „European Foundation for the Care of Newborn Infants“ (EFCNI) statt.
Der Stiftungsgründer der EFCNI hatte im Dezember 2006 Drillingsfrühchen verloren. Am 17. November 2008 wurde er Vater einer gesund geborenen Tochter.
Auf der Suche nach einem geeigneten Termin für den „Tag des Frühgeborenen“ einigten sich die Elterngruppenvertreter schnell auf diesen Tag, der nach so viel Leid dem frischgebackenen Vater hoffentlich endlich Glück bringen sollte.
Eine normale Schwangerschaft dauert zwischen 37 bis 42 Wochen, gerechnet ab dem ersten Tag der letzten Regelblutung.
Kommt das Baby vor der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt, sind diese Kinder definitionsgemäß Frühgeborene.
Grundsätzlich gilt: Je näher ein Baby an den errechneten Geburtstermin kommt, desto größer ist seine Überlebenschance und desto besser sind seine Entwicklungsmöglichkeiten.
Zur Person:
Elisabeth Vierbauch aus Obervellach ist diplomierte Hebamme und vierfache Mutter.
Arbeitsbereiche: Begleitung und Beratung vom Beginn der Schwangerschaft weg, Hausbesuche vor und nach der Geburt, Hausgeburtsbetreuung, Wochenbettbetreuung, Stillberatung, Babymassage, Beckenboden- und Rückbildungsgymnastik.
Arbeitswerkzeuge: Homöopathie, traditionelle chinesische Medizin (Akupunktur, Moxabustion), Soft-Laser Behandlung, Cranio-sakrale Körperarbeit.


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