St. Pölten
Clubkultur trifft auf Performancekunst & Workshops im Juli

- Foto: Kaylie Dempsey
- hochgeladen von Birgit Schmatz
Am Wochenende gab es mit dem Clubnach/mittag/t den musikalischen Auftakt des Sommerprogramms im Sonnenpark. Der Rest des Julis steht ganz im Zeichen von Workshops.
ST. PÖLTEN. Der Clubnach/mittag/t ist ein Format, das Clubkultur mit Diskurs verbindet. Heuer wurde das DJ-Programm zusätzlich noch mit Auftritten von Musiker*innen der Programmreihe Sonar Park des Instituts für Medienarchäologie (IMA) erweitert. Nach dem eröffnende DJ-Act der jungen St. Pöltner DJ Sofia Santev am Nachmittag, bespielte Saša Spačal, eine slovenische Klangkünstlerin die Hofbühne mit einem einstündigen Ambient Set bzw. einer Klangmeditation, bei der auch Grillen zum Einsatz kamen. Deren Laute wurden durch Synthesizer verstärkt und so zu einer klanglichen Schleife, die die natürliche Klangkulisse des Sonnenparks erweiterte. Abseits vom Hof, mitten im Sonnenpark, ertönte Astrid Semes Klanginstallation „Urbirds Singing The Sonata“, in der die Wiener Grafik- und Klangkünstlerin Kurt Schwitters Lautgedicht „Die Ursonate“ in eine Partitur für Vögel übersetzte. Eine tolle Installation, die hoffentlich nicht das letzte Mal im Sonnenpark zu hören war.
Performancekunst
Leider gab es auch eine Hiobsbotschaft neben dem stimmigen Gesamtprogramm: Der geplante Main-Act Tina 303 musste überraschend krankheitsbedingt abgesagt werden. Somit rutschte DJ Daniel Kaplan, der vielen von Auftritten z.B. im Warehouse St. Pölten und in der Grellen Forelle Wien bekannt ist, in die Primetime und bereitete den vielen tanzhungrigen Gästen mit einem eindrucksvollen Techno-Set große Freude. Davor lud _willi Hejda als Veranstalter und Moderator zu einem Gespräch mit allen Künstler*innen zum Thema Musik- und Clubkultur in Zeiten von Corona. Es war ein spannender Austausch mit den Künstler*innen des Clubnach/mittag/ts und letztendlich waren sich alle einig, dass Kunst, Kultur und vor allem Clubkultur einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft einnimmt und mit einem der Pandemie angepassten System unbedingt gepflegt und dynamisch weitergeführt werden muss.
Workshops im Juli
Im Juli finden dann gleich drei Workshops statt. Den Beginn macht der „Female Pleasure Salon“ von Sabine Ziegelwanger am 10. Juli, in dem es um Themen zu Pleasure, Begehren und Eros geht. Der Sexualpädagogin geht es darum, einen Raum zu schaffen, in dem von der Gesellschaft tabuisierte Themen und Schamgefühle offen besprochen und neue Türen zu unterschiedlichen Formen der Lust eröffnet werden können. Ein feministisch-emanzipatorisches Programm, das auch eine DJ-Line beinhaltet.
Eine Woche später leiten die beiden Vereinsmitglieder Heidrun Kocher-Kocher und Merle Weber den Workshop „leuchten!“, in dem alte Lampen neu zusammengesetzt und künstlerisch aufgewertet (Upcycling) werden. Es gibt eine Vielzahl an Materialien und Stationen sowie Hilfe von einem professionellen Elektriker, um der kreativen Umsetzung keine Grenzen zu setzten. Am 17. und 18. Juli jeweils von 14:00 – 18:00 Uhr.
Gleich im Anschluss, vom 19. – 25. Juli findet der Workshop “Aleatorische Trans/aktionen” der polnischen Performance-und Medienkünstlerin Maria Nova statt. Die Künstlerin hat ein besonders spannendes Programm mit täglich unterschiedlich gesetzten Schwerpunkten zu Performancekunst zusammengesetllt. Es lädt die Teilnehmer*innen nicht nur dazu ein, Methoden der Performance zu erlernen, sondern auch, eigene Performances zu entwickeln und mit den anderen Teilnehmer*innen zu teilen und besprechen.
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