Bühne frei für „Andorra“
TRAUNSTEIN/ARBESBACH (ms). Das aktuelle Projekt der Theaterbühne Arbesbach – diesmal im Kursaal des Kurzentrums Bad Traunstein – läuft längst auf Hochtouren. Mit der Wahl des Dramas „Andorra“ von Max Frisch haben sich die 18 Darsteller rund um Regisseur Josef Traxler erneut für ein zeitloses Stück entschieden. Hauptdarsteller ist Andri (Reinhard Mayr), dessen Pflegevater, der Lehrer, (Jürgen Wielander) behauptet, dass er ihn als Baby nach Andorra gebracht und dadurch gerettet habe, da dieser im Ausland als Jude verfolgt worden wäre. Doch auch im ach so sauberen Andorra bekommt Andri die wachsenden Vorurteile gegenüber Juden zu spüren. Da gibt es den Soldaten (Alfred Hahn), den Arzt (Josef Penz), den Wirt (Friedrich Holzmann) und seinen Lehrmeister, den Tischler (Josef Huber), der ihn bezichtigt, schlecht zu arbeiten. Andri solle lieber einen Beruf ergreifen, der mit Geld zu tun habe, weil das zu einem Juden passe. Und auch der Pfarrer (Karol Holzmann) trägt wie allesamt seine Teilschuld am Tode des „Judenjungen“. Der Lehrer verweigert Andri, seine Tochter Barblin (Lisa Traxler) zu heiraten. Andri bezieht die Ablehnung auf sein Judentum und sein Hass gegen die Andorraner und deren Fremdenfeindlichkeit wächst. Bald resigniert er aber und beschließt, so zu sein, wie sie ihn haben wollen. Eines Tages erscheint Andris wirkliche Mutter, die Senora (Manuela Tüchler) von „drüben“. Andri erfährt von der Lebenslüge, vom Vater erfunden, um zu vertuschen, dass Andri in Wirklichkeit sein unehelicher Sohn ist. Doch Andri kann dies nicht mehr glauben und die Katastrophe nimmt ihren Lauf. In weiteren Rollen: Elfriede Prinz, Konrad Gruber, Olivia Penz, Josef Wahlmüller, Rudolf Grünstäudl, u.a.
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