Die Jagd nach dem Blitz

JP1 | Foto: Werner Pelz
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KIRCHBERG AM WAGRAM (wp). Jürgen Pistracher engagiert sich gern für „sein“ Kirch-berg. Unabhängig und ohne Parteibuch, dafür mit seinem besten Stück, einer Kamera, die das Leben am Wagram detailgetreu aufzeichnet.

Seit 25 Jahren hat der Kirchberger Jürgen Pistracher ein leidenschaftliches Hobby: Er fotografiert auf Teufel komm raus. Überall hat er seine Kamera mit, und nicht einmal bei einem Unwetter bleibt er ruhig auf seinen vier Buchstaben sitzen. „Neulich sprang er plötzlich auf, und wollte in die Weinberge rausfahren, um auf Blitzjagd mit der Kamera zu gehen“, erzählt seine Ehefrau Sylvia lachend. „Meine Frau trägt das gerne mit“, lobt und motiviert Pistracher seine Angetraute in Anwesenheit des Redakteurs.

Keine „plumpe“ Heimatliebe
Pistracher, im Zivilberuf Landesbediensteter, liebt „sein“ Kirchberg, in dem er seit 31 Jahren lebt. Er ist aber keiner der eher einfältigen Zeitgenossen, die plump über Heimatliebe sprechen und diese zur beschränkenden Ideologie erheben, sondern einer, der trotz seinem Bekenntnis zu seiner Heimat, nicht davor zurückscheut, offen Kritik an fragwürdigen oder verbesserungswürdigen Zuständen zu äußern und dabei auch scheinbar unantastbare Autoritäten hinterfragen.

Für Gerechtigkeit, Objektivität und Unabhängigkeit
Daher hat Pistracher auch eine eigene Homepage ins Leben gerufen, wo er nicht nur seine Bilder einer breiteren Öffentlichkeit zur Ansicht bringt, sondern auch eine Plattform für kritische Geister bietet. Und da kann es mitunter verbal schon recht heftig zugehen, vor allem vor den Gemeinderatswahlen war die Website stark frequentiert. „Meine Homepage entstand aus einer Art Protest heraus. Ich wollte Gerechtigkeit, Unabhängigkeit und Objektivität in unserer Gemeinde.“ Diese Attribute sind, Pistracher zufolge, nicht immer vorhanden. „Es gibt viel, was wir hier in Kirchberg verändern können und verbessern sollten“, meint Pistracher. „Das Geschehen in unserem Kirchberg war mir z. B. auf der gemeindeeigenen Homepage einfach zu einseitig dargestellt.“ Und: „Wir sind zwar eine Weinmetropole, aber Kirchberg hat viel mehr als den Wein zu bieten! Das wird aber den Menschen, die von Kirchberg aus informiert werden, nicht oder viel zu selten nähergebracht“, glaubt der Hobbyfotograf. „Für Wein und Weinmarketing ist jede Menge Geld da“, lautet einer seiner Kritikansätzen, „da müssen archäologische Schätze, Kultur und Natur zurücktreten.“

Keine Parteipolitik
Parteipolitisch will sich der junge Kirchberger derzeit nicht engagieren. Nicht, weil er mit einer der drei Töchter des Bürgermeisters verheiratet ist, und damit vielleicht nicht selten in Opposition zu ihrem Vater stünde, sondern weil er gern überparteilich agiert und sich nicht auf die engen Linien der hier agierenden Parteien eingrenzen lassen will. „Ich bin ein Freidenker“, sagt Pistracher, „anpassen an eine von der Parteispitze vorgegebene Meinung, die wahrscheinlich allzuoft nicht meine wäre, kann ich nicht.“ Auch Anbiedern und Buckeln nach oben wäre nicht das Seine.

Beobachtung aus dem Hintergrund
Pistracher arbeitet lieber im Hintergrund. Er beobachtet gern, und drückt im entscheidenden Moment den Auslöser seiner Kamera. Für platte, gestellte Fotos hat er nicht viel übrig. Es sind die oft nicht sichtbaren Details, die er gern mit seiner Kamera einfängt und zur Sichtbarkeit verhilft. Für sein Hobby ist ihm auch nichts zu teuer: Die Ausrüstung, wovon so manch beruflich Fotografierender nur träumen kann, spielt alle Stückerln.

Ins rechte Licht gerückt
Pistracher ist wahrscheinlich auch der heimliche Fotoarchivar der Marktgemeinde, der die wichtigsten Ereignisse im Bild festhält und für die Nachwelt dokumentiert. Davon profitiert auch die Gemeindeverwaltung, die immer wieder und gern auf die fotografischen Werke des 31-Jährigen zurückgreift. Dort allerdings wird nicht das Kunstbild, sondern jenes Foto präferiert, das die handelnden Gemeindevorderen ins rechte Licht rückt.
Aber auch bei Einsätzen als Feuerwehrmann ist der Hobbyfotograf mit seiner Kamera unterwegs und hält dramatische Szenen im Bild fest. Ein Querschnitt über das von Pistracher in Fotografie festgehaltene Geschehen in Kirchberg findet man unter www.pistipixel.at.

JP1 | Foto: Werner Pelz
JP | Foto: Werner Pelz

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