SPÖ will keine Dissidenten – Mörth, Hofbauer, Schabl, Kranzl & Co vor Ausschluss
TULLN/ABSDORF/KLOSTERNEUBURG/NÖ (wp). Landes-SP fordert Ausschluss auch von Mörth. Absdorfs SP-Chef Dollinger ist nicht sonderlich erfreut.
"... sollen sie mich ausschließen ..."
Nicht nur die ehemaligen SP-Spitzenmitglieder des Landes NÖ, wie Emil Schabl oder Christa Kranzl, dürften vor einem Ausschluss aus der SPÖ stehen, auch Absdorfs Ex-Bürgermeisterin Sonja Mörth ist davon betroffen, wie das Bezirksblatt erfahren konnte.
Mörth hatte sich vor der Wahl mit ihrem Vize Günther Manharter zerkracht und trat zur Gemeinderatswahl im März mit einer eigenen Liste an, obwohl sie ihrer Bezirkspartei gegenüber dieses Vorhaben abgelehnt hatte.
„Wenn mich die Partei ausschließen will, dann soll sie es tun“, gibt sich Mörth gelassen, „aber sie muss damit rechnen, dass sich diesem Ausschluss viele andere SP-Mitglieder freiwillig anschließen werden. Wenn es der SPÖ das wert ist ...?“
Kraft hofft auf Gespräche
Absdorfs Fraktionschef schiebt die Verantwortung ab: „Wir wollen keinen Ausschluss, die Anträge kommen von der Landespartei, allerdings stützen sich die zu Recht auf die Parteistatuten.“ Der neue starke Mann in der SP-Tulln, LA Günter Kraft hält sich bedeckt und will den Gremien nicht vorgreifen: „Ich hoffe auf ein persönliches Gespräch mit Sonja Mörth, mit der ich immer eine gute Basis hatte.“ Allerdings: „Wer seine Parteifamilie verlässt und eine eigene Liste gründet, kann kein SP-Parteimitglied mehr sein.“
SP-Landesgeschäftsführer Günter Steindl: „Wenn man sich partei-schädigend verhält, muss man mit Konsequenzen rechnen. Hätte ich wegen persönlicher Differenzen mit einem Parteikollegen jedesmal eine neue Liste gegründet, wie Sonja Mörth oder andere, wäre ich schon längst nicht mehr bei der SPÖ.“
Bis Ende Juli soll Klarheit über etwaige Ausschlüsse herrschen.
Werner Pelz
(Mail to: wpelz@bezirksblaetter.com / Tel.: 0676 700 11 75)
KLOSTERNEUBURG
>>> Zur Sache
„Dissidenten“
(cog). Auch Klosterneuburgs Ex-SP-STR GR Peter Hofbauer hat sich mit seinen Parteikollegen überworfen und kandidierte erfolgreich mit eigener Liste. Ihm droht ebenso der Ausschluss aus der SP. Er will sich mit anderen SPÖ-„Dissidenten“ im Fall eines Ausschlusses zusammentun und beraten: „Die ganze Angelegenheit wirft ein trauriges Bild auf den Gesamtzustand der SPÖ Niederösterreich.“
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