Landeskriminalamt NÖ
Kriminalprävention: "Nicht zum Opfer werden"

- Bereich Kriminalprävention: Im Landeskriminalamt NÖ gibt es auf Landesebene sechs Beamte, die von rund 300 geschulten Polizisten in den Bezirken vor Ort unterstützt werden.
- Foto: LKA NÖ
- hochgeladen von Petra Weichhart
Vorbeugen will gelernt sein. Wie, verrät die Kriminalprävention des Landeskriminalamtes.
ST. PÖLTEN (pw). Zu handeln, bevor etwas passiert, ist in den meisten Fällen die Ideallösung. Bei der Polizei ist es schlichtweg die Prävention. Thomas Schneeweiss, stellvertretender Bereichsleiter der Kriminalprävention im Landeskriminalamt NÖ, steht seit fast 20 Jahren im Dienste der Präventionsarbeit. Während dieser Zeit ist vor allem eine Entwicklung zu beobachten: "Zu Beginn sind die Leute zu uns gekommen, wenn sie bereits Opfer eines kriminellen Vorfalls geworden sind. Jetzt kommen sie schon vorher."
Die Kriminalprävention im Landeskriminalamt NÖ (LKA NÖ) existiert seit dem Jahr 1974. "Es handelt sich um keine Erfindung der modernen Politik, sondern ist aus dem Bereich Diebstahl hervorgegangen", erklärt Schneeweiss. Zu den Aufgabenbereichen zählt vor allem die Gewaltprävention. "Wir laden etwa im Fall von häuslicher Gewalt die Täter zu einem Aufklärungsgespräch vor, bei dem rechtliche Folgen besprochen werden. Die Täter zeigen sich gesprächsbereit und viele wollen ihr Verhalten ändern."
Angsträume
Auch der "Schutz im öffentlichen Raum" steht an der Tagesordnung. Frauen können mit der Polizei Angsträume abschreiten, oftmals werden auch Vertreter der Gemeinden dazu geholt. "Bei einer Unterführung ohne Licht braucht es kleine bauliche Veränderungen. Wir versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden."
Ein weiteres zentrales Thema ist der Schutz vor sexuellem Missbrauch. Pädagogen werden geschult, im Fall der Fälle richtig zu reagieren. Die Beamten gehen auch in die Schulen, um polizeiliche Grunddelikte im Schulalltag zu thematisieren. Wie etwa Graffiti, Fahrrad- oder Handydiebstahl und Schulgeld-Erpressung. Auch über die Gefahren im Chatroom oder "Happy Slapping" (Körperverletzungen werden gefilmt und online gestellt) wird aufgeklärt.
Suchtmittel
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Suchtprävention. "Im Vordergrund steht der konfliktfreie Kontakt der Jugendlichen mit der Polizei. Die Exekutive ist nicht nur strafende Instanz, sondern bietet auch Schutz und Hilfe", sagt Schneeweiss. Aber auch im Bereich Eigentumsdelikte gilt es aufzuklären. "Wenn man beispielsweise einen Einbrecher bemerkt, dann Licht aufdrehen und Lärm machen. Ein Einbrecher wird nicht zum Gewalttäter, er flüchtet", so Schneeweiss. "Bei einem Raubüberfall handelt es sich um einen gefährlichen Täter. Hier gilt es das eigene Leben nicht zu gefährden." Momentan im Vormarsch sind die sogenannten Sextortions, wo vorwiegend Männer mit Sexvideos erpresst werden. Für Schneeweis gilt: "Wir wollen den Leuten helfen, nicht Opfer zu werden."



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