Sohn vor Gericht St. Pölten
Mordversuch mit Rattengift – 2. Prozesstag

- Zweiter Prozesstag: Sohn soll Vater versucht haben zu töten: Mit Rattengift
- hochgeladen von Tanja Handlfinger
Nachdem am ersten Prozesstag unter anderem die kontradiktatorische Einvernahme des Opfers per Video im Saal gezeigt wurde, kamen beim zweiten Verhandlungstag zahlreiche Zeugen, vor allem die Familienangehörigen des 83-jährigen Altbauern und dessen angeklagtem Sohn, der im Verdacht steht, seinem Vater Rattengift ins Essen gemischt zu haben, zu Wort.
ST. PÖLTEN (ip). Obwohl der Altbauer seinen Sohn nicht direkt beschuldigte, ihm Gift verabreicht zu haben, berichtete er doch von massiven Auseinandersetzungen und Drohungen des 53-Jährigen. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn, so der Bruder des Beschuldigten, habe sich nach dem Tod der Altbäuerin dermaßen verschlechtert, dass man von „Hass“ sprechen könne. Darüber hinaus wisse er nichts von Feinden, die der Altbauer gehabt haben soll. Ähnlich beschrieb die Frau des Bruders das Verhältnis und betonte darüber hinaus, dass der regelmäßige Alkoholkonsum des Angeklagten, den Gutachter Werner Brosch als „Konflikttrinker“ bezeichnete, die Situation noch verschlimmert habe.

- Zweiter Prozesstag: Sohn soll Vater versucht haben zu töten: Mit Rattengift
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Die Schwester des 53-Jährigen gab an, dass sie selbst nie dabei gewesen sei, wenn Handgreiflichkeiten stattgefunden hätten. Davon habe ihr nur ihr Vater erzählt. Sie habe seit drei Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrem Bruder, nachdem er ihr im Zuge einer Auseinandersetzung, bei der sie ihm einen „Vollrausch“ unterstellt habe, eine Kette abgerissen habe.
"Generationenkonflikt"
„Es war nicht einfach mit meinem Schwiegervater“,
meinte die 48-jährige Ehefrau des Beschuldigten. Er sei zwar ein tüchtiger Landwirt gewesen, wollte jedoch nichts von Modernisierungen am Hof wissen, weshalb es auch immer wieder zu Streitereien mit ihrem Mann gekommen sei. „Es war halt immer dieser Generationskonflikt“, meinte sie. Auch habe sie von Gerüchten gehört, wonach der Altbauer seine Frau geschlagen und auch sonst viele Feinde gehabt habe.
In ihrer Gegenwart habe ihr Mann keinen Alkohol konsumiert, doch sei es schon gelegentlich vorgekommen, dass er alkoholisiert nach Hause kam. Das Motiv, ihr Mann habe seinen Vater aus finanziellen Gründen ermorden wollen, wies sie vehement zurück.
„Uns geht es finanziell wirklich gut“,
betonte sie, was auch ihre Tochter bestätigte.
Nachbarn des Altbauern berichteten von Schreiereien des 83-Jährigen, die seinem Sohn galten, der ihm eigentlich nichts recht machen konnte.
In seinem Schlusswort fasste der Angeklagte das Plädoyer von Verteidiger Michael Sedlacek in einem Satz zusammen:
„Ich habe mit dieser Sache nichts zu tun!“
Urteilsverkündung
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