Seepark: Eklat scheint abgewendet

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Übermorgen is‘ er da: Monika Reiters und Josef Heinrichsbergers ganz privater „D-Day“. Richtet sich das „Seeblick“-Wirtspaar am Ratzersdorfer Seepark-Areal doch auf eine „Schlacht“ ums wirtschaftliche Überleben ein. St. Pölten Immo-Chef Martin Sadler pochte bislang auf deren „Rauswurf“, die beiden wollen aber bleiben – koste es, was es wolle ...
ST. PÖLTEN (HL). 15. Jänner 2010, 15 Uhr: Laut einem Mail (vom 29. Dezember 09) der hauptstädtischen Immo (dem Eigentümer des Geländes) hat das Wirtsduo an selbigem Tag (um 15 Uhr) die Rückstellung der Immobilie vorzubereiten, selbst die Strom-Zählerstände sollen mit gleichem Stichtag abgerechnet werden. „Wir gehen nicht raus. Schließlich ließ uns Immo-Boss Martin Sadler bereits am 16. April des Vorjahres per E-Mail einen neuen Vertrag zukommen, dessen Annahme wir auch fristgerecht (Anm.: bis zum 15. Mai 09) bestätigten“, klagt Reiter. Kleiner Schönheitsfehler: Besagte Vertragsannahme (die einen Verbleib bis 31. Jänner 2011 ermöglichen würde) sei lediglich mündlich erfolgt, das streitbare Gastro-Pärchen will jedoch über Zeugen verfügen, die selbiges auch vor Gericht zu bestätigen wüssten. „Natürlich haben wir zugesagt. Weshalb hätten wir wohl sonst im Frühjahr letzten Jahres 20.000 Euro in neues Sommermobiliar investiert?“, wirft Heinrichsberger ein.
Eigentlicher Grund der „Seeblick“-Pächter-Deadline: Übernahme der Hotel-Immobilie durch René Voak, der – nebst am Areal bereits in Bau befindlichem Indoor-Cyberpark „Lasertron“ – auch deren Bettenburg-Betrieb beerben soll. „Wir sind verzweifelt und nervlich am Ende. Immerhin geht‘s um unsere Zukunft“, wirft Reiter ein. Trotz Sorgenfalten zeigen sich die beiden jedoch kampfbereit. „Unserem Anwalt zufolge haben wir – sollte die Causa gerichtsanhängig werden – beste Chancen, zu gewinnen. Wir lassen uns nicht so einfach vertreiben – und sollte Sadler Grenzen überschreiten, indem er uns etwa tatsächlich am Freitag den Strom abstellen lässt, muss er mit allen nur erdenklichen, rechtlichen Folgen rechnen“, poltert Heinrichsberger. Gag am Rande: Genau für jenen Freitag (15. Jänner) ist eine „Aufbruchsparty ins letzte Reiter/Heinrichsberger-Seepark-Jahr“ anberaumt – mit Beginnzeit 19 Uhr.
Wende zum möglichen Guten
St. Pöltens Immo-Boss Martin Sadler spricht zwar von keiner „fixen“, lediglich einer „etwaigen“, per Mail angebotenen Vertragsverlängerung (und will auch niemals eine Zusage erhalten haben – weder schriftlich, noch mündlich), zeigt sich aber dennoch überraschend kooperativ. „Zu Wochenbeginn erging ein Angebot an Heinrichsbergers Anwalt, das den Verbleib des Wirtepärchens bis 31. Jänner 2011 beinhaltet. Nehmen sie an, können sie drinbleiben – sofern sie alles pünktlich bezahlen und sich an die Behördenauflagen halten“, erklärt Sadler. Grund des Einlenkens: Dies sei die „wirtschaftlich sinnvollste Vorgehensweise“. Trotzdem: Laut Sadler wird Lasertron programmgemäß durchgezogen, im Februar nächsten Jahres übernimmt Voak schlussendlich auch die Hotel-Immobilie. Finaler möglicher Stolperstein: Heinrichsbergers/Reiters „Nein“ zum Sadler-Angebot. „Sollte das passieren, reichen wir am 18. Jänner die Räumungsklage ein“, so der Immo-Boss.
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