Wehe, wenn sie losgelassen
Wenn die Kleinen groß werden und ausfahren
Die Bezirksblätter haben einen Blick in Richtung Fahrschulen geworfen und nachgefragt, wie es läuft bzw. fährt.
REGION. Die Nerven liegen blank, ein Gefühl von aufkeimender Panik macht sich in der Magengegend breit. Schweißausbrüche, Herzrasen und die Angst vor einem Multiorganversagen ist omnipräsent. Diese Gefühle kennen viele Männer - besser gesagt Papas, denn: Töchterchen will den Führerschein machen! Der sonst entspannte, welterfahrene und absolut perfekte Autofahrer sieht sich verkrampft mit dem rechten Fuß auf der nicht vorhandenen Bremse des Beifahrersitzes. Ist die Angst berechtigt oder sogar angebracht? Die Bezirksblätter haben bei den Experten nachgefragt.
Nur B oder auch A?
Die Fahrschulen, darunter die Fahrschule Sauer in St. Pölten sowie die Fahrschule Moritz in Herzogenburg können getrost Entwarnung geben. "Die jungen Leute machen das alles sehr gut, und werden optimal vorbereitet, um im Straßenverkehr sicher unterwegs sein zu können", so Richard Mader von der Fahrschule Sauer. "Einen klaren Trend erkennen wir beim Motorrad, der A-Schein wird wieder vermehrt angefragt und gemacht", berichtet der Fachmann weiter. Besonders Mädchen wollen vermehrt mit dem motorisierten Zweirad unterwegs sein. Das bestätigen auf Anfrage, mehrere Fahrschulen aus der Region. "Das Motorrad fahren als Freizeitvergnügen ist bei den Mädchen stark im Kommen", berichtet Richard Mader über aktuelle Führerschein-Trends. Sabrina aus Wilhelmsburg macht gerade den A-Schein: "Ich bin total gerne mit dem Moped unterwegs, deswegen möchte ich auch den Motorrad-Führerschein machen."
L17 boomt stark
"Die Nachfrage in Bezug auf den L17-Führerschein ist ungebrochen groß. Besonders am Land wird hauptsächlich diese Variante des Führerschein-Machens gewählt", erzählt Herbert Moritz, Eigentümer der Fahrschule Moritz in Herzogenburg. In der Sparte LKW ergibt sich seit Jahren ein eindeutiger Trend: "Den LKW-Schein machen wirklich nur mehr Personen, die später als Berufskraftfahrer tätig sein wollen. So wie früher, dass die Burschen am Land im Kollektiv alle Führerscheine gemacht haben, das gibt es nicht mehr", weiß der Fahrschulbesitzer.
Entwarnung für Papa & Co
"Zum Glück gibt es kaum schwere Unfälle mit Fahrschülern und wir achten stark auf die Sicherheit unserer Schüler", berichtet der St. Pöltner Fahrlehrer Matthias Hammer. "Man versteht die Schüler und die Fehler, die aus Nervosität gemacht werden: Zum Beispiel, wenn bei Schönwetter der Scheibenwischer aktiviert wird, dann weiß ich, das der Schüler eigentlich abbiegen will" , erzählt Matthias Hammer schmunzelnd. Zum Glück hat der Fahrlehrer eine "echte" Bremse beim Beifahrersitz und bangt daher vermutlich weniger um sein Leben, als der besorgte Papa bei den L17 Ausfahrten mit den Kids.
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