„Es reicht!“: Traisenstadt goes Molterer

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Martialische Flugblätter flattern derzeit im Wochen-rhythmus in die Briefkästen der WilhelmsburgerInnen: Erst reichte es den Stadt-Roten, nun reichte es einem angefressenen Bürger ...
WILHELMSBURG (HL). Am Anfang stand das Wort (oder besser gesagt: die Wörter) – und zwar jene, mit dem einst VP-Chef Wilhelm Molterer das Ende der Regierung Gusenbauer einleitete: „Es reicht!“ Genau das prangte in Riesenlettern auf einem, an jeden Haushalt gerichteten, Schreiben der Stadt-SP, das der Bevölkerung das aktuell „vergiftete“ Politklima im Ort zu erklären versuchte. Die darin zu findende Begründung: Ein „Grüner“ (gemeint war natürlich GR Samir Kesetovic) ginge ohne Unterlass mit Falschmeldungen in die Öffentlich, patze das Image der Stadt an und habe die Gründung eines Dienstleistungsunternehmens (Reinigungs- und sonstige Dienste) verhindert, das den BürgerInnen zum Vorteil gereicht hätte. Mehr noch: In der Zwischenzeit mache sogar die ÖVP mit Kesetovic gemeinsame Sache.
Diese Woche folgte der Konter: Ein „mehr als verärgerter Wilhelmsburger, ehemaliger SPÖ-Wähler“ (so die „Unterschrift“) machte seinem Ärger auf eindringliche Art und Weise Luft. „Mir reicht es auch!!!“, lautet die Headline seines Briefchens, in dem er den Stadtroten vorwirft, der gescheiterte Kauf besagten Dienstleistungsunternehmens (um 39.000 Euro) wäre als Abfertigung auf Steuerzahlerkosten für deren SP-Kollegen Herbert Müllner (den Eigentümter des Originalbetriebs) gedacht gewesen, die Opposition habe der „roten Doppelmoral“ endlich die Zähne gezeigt. SP-Stadtvize Rudolf Ameisbichler weist diese Attacken klarerweise von sich („Da ist nichts Unlauteres gelaufen“), eine „Fahndung“ nach dem Verfasser des Briefes werde es nicht geben. Ameisbichler: „Obwohl eins klar ist: Das Schreiben ist hinterhältig und dessen Niveau äußerst tief.“
„War nur Hoppala“
Wilhelmsburgs SP-Stadtvize Rudolf Ameisbichler nimmt zu einigen Punkten der „Briefaffäre“ Stellung.
- „Für das Dienstleistungsunternehmen wurden ein Citroen-Kastenwagen um 22.000 Euro und ein Laptop um 1.000 Euro angekauft. Das Auto verwenden wir nun im Altstoffsammelzentrum, da das alte seinen Geist aufgegeben hat, der Laptop geht an die Volksschule Nord. Somit haben wir maximal 175 Euro an Gebühren verschleudert.“
- „Niemand ist beim Scheitern der Unternehmensgründung zu Schaden gekommen. Wir sind lediglich über die Zweidrittel-Mehrheit gestolpert. Nicht mehr als ein Hoppala.“
- „Wir werden uns zu dieser Thematik nicht mehr äußern. Wollen wir doch, dass eine vernünftige Polit-Kultur bei uns schnellstmöglich wieder Einzug hält.“


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