Bäder voll, Krankenhäuser auch!

Hineinspringenverboten | Foto: Neumeyer

Auf der einen Seite herrscht ungetrübtes Badevergnügen. Die Bäder werden gestürmt und die schattigen Plätze in den Gastgärten sind begehrte Mangelware. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Hitzeopfer und starke Unwetter. Und dann erst die Gelsen!

NÖ/BEZIRK. Laut Meteorologen war der letzte Monat der heißeste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Mit 16, 2 Grad Celsius lag die Oberflächentemperatur deutlich über dem langjährigen Juni-Mittel des 20. Jahrhunderts von 15,5 Grad. Der Juli setzt noch Eins drauf.

Heiße Tage, tropische Nächte
Letzte Woche war es wirklich heiß. Die Tageshöchstemperaturen näherten sich der 37 Grad Celcius Marke an - und das im Schatten. Aber auch die Nächte brachten nur wenig Abkühlung: wenn die Temperatur in der Nacht nicht unter 20 Grad fällt spricht man von tropischen Nächten. Schön, wenn man solche Tage am und im Wasser verbringen kann. Wer arbeiten muss sollte allerdings einiges beachten.

AKNÖ gibt gute Tipps
Auch bei 35 Grad im Schatten gibt es leider keine Hitzeferien für ArbeitnehmerInnen, da es dafür keine gesetzlichen Grundlagen gibt. Arbeitswissenschafter bestätigen es, dass an heißen Tagen die Leistungsfähigkeit und die Konzentration deutlich abnehmen – und das sogar um 30 bis 70 Prozent gegenüber Tagen mit „normalen“ Temperaturen. Gleichzeitig leidet die Arbeitsqualität, die Fehlerhäufigkeit und das Unfallrisiko steigen.

Tipps fürs Arbeiten in der Hitze
In Arbeitsräumen müssen Temperaturen herrschen, die für die ArbeitnehmerInnen angemessen sind. Direkte Sonneneinstrahlung durch Fensterflächen muss beispielsweise mit Jalousien vermieden werden. Auch alle wärmestrahlenden Flächen, verursacht durch Maschinen oder Lichtspots, sind abzuschirmen.
Wenn eine Klimaanlage vorhanden ist, haben ArbeitgeberInnen dafür zu sorgen, dass die Raumtemperatur in Arbeitsräumen in denen Tätigkeiten mit geringer körperlicher Belastung (Büroarbeiten) verrichtet werden, zwischen 19° und 25°C liegt. Bei Arbeiten mit normaler körperlicher Belastung wie bei häufigem Stehen, hat die Raumtemperatur zwischen 18° und 24°C zu betragen.
Wegen sommerlicher Temperaturen allein muss kein Arbeitgeber eine Klimaanlage installieren.

Rettung hat mehr zu tun
Bereits bei einer rund einwöchigen Hitzewelle muss man in Österreich mit etwa +15 Prozent zusätzlichen Todesfällen rechnen. Auch wenn die Anzahl der Rettungsausfahrten nicht so stark gestiegen ist wie man erwarten sollte. Michael Kirschka vom Roten Kreuz berichtet von rund 10 Prozent mehr Ausfahrten im Bezirk. Zwischen 1. und 14. Juli wurden auch von der ÖAMTC Flugrettung österreichweit 284 Einsätze nach internistischen Notfällen geflogen. Das sind 50 Einsätze mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch die Einsätze nach Verkehrsunfällen stiegen um knappe 50 Prozent an. „Hitze ist zweifelsohne eine große Belastung für den menschlichen Organismus“, weiß Christoph Öhner, ÖAMTC-Notarzt am Christophorus 11 in Klagenfurt. „Vor allem Kleinkinder, Senioren und chronisch kranke Menschen sind bei Temperaturen jenseits der 30 Grad einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt.“

Freibäder holen wieder auf
Für gute Stimmung sorgen die hohen Temperaturen hingegen in den hiesigen Freibädern.
Jahr eröffnete Fischamender Badebiotop wird gestürmt. „An heißen Tagen haben wir durchschnittlich um die 70 Badegäste. Am 10 Juli waren es 189“, berichtet Christian Schwihla, der Bademeister und Kassier des Schwimmteiches, der mit 28 Grad Wassertemperatur keine wirkliche Abkühlung mehr ist.

Unwettergefahr steigt
Mit den hochsommerlichen Temperaturen steigen auch Anzahl und Heftigkeit von Sommergewittern oder gar Tornados. In den vergangenen Wochen mussten die freiwilligen Feuerwehren in ganz Niederösterreich zu vielen Unwetterschäden ausrücken, aber stimmt es, dass die Anzahl von Wetterextremen Tornados, Stürme, Starkregen oder Hagelunwetter, in den letzten Jahren zugenommen hat?
verschieden: „Bei Tornados ist das östliche Flachland eher betroffen. Im Gebirge kommen sie kaum vor. Für normale Stürme sind das Alpenvorland, das Wiener Becken, die Bucklige Welt und der Donauraum besonders anfällig, weil hier Windströmungen kanalisiert werden. Starkregenereignisse betreffen vor allem die Staulagen im Mostviertel, etwa die Region um Lunz.
Aber nicht nur schnell auftretende, heftige Unwetter und die hohen Temperaturen machen den Aufenthalt im Freien oft ungemütlich. Wie man am besten mit der aktuellen Gelsenplage umgeht steht auf S. 6.

Das hilft bei hohen Temperaturen:
• Bereitstellung geeigneter alkoholfreier Getränke
• Abschattung vor direkter Sonneneinstrahlung
• Lockerung eventuell vorhandener Bekleidungsvorschriften
• Bereitstellung von Tisch- oder Stehventilatoren
• Zurverfügungstellung von Duschgelegenheiten
• Organisatorische Maßnahmen, wie den Arbeitsbeginn vorverlegen, die Mittagshitze meiden und zusätzliche Arbeitspausen
• Unterweisung in Erste-Hilfe-Leistung speziell bei Hitzekollaps, Hitzeschlag, Sonnenstich

Bei längerem Arbeiten im Freien unter direkter Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen empfiehlt die Arbeitsinspektion zusätzlich:
• Arbeitsplätze beschatten
• Information über Gesundheitsgefahren
• Tragen von luftdurchlässiger UV-sicherer Kleidung
• Tragen einer Kopfbedeckung, wobei eine Durchlüftung gewährleistet sein muss
• Bereitstellung von Sonnenschutzbrillen, eventuell mit Seitenschutz tragen
• Bereitstellung geeigneter Sonnenschutzmittel
• Bereitstellung von Schutzhandschuhen beim Angreifen erhitzter Oberflächen

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