Ein Priester des Volkes wird 80 Jahre

Pater Johannes Primiz 24 10 1954
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Provisorisch schickte man Pater Johannes 1960 ins Neukloster. Doch dieses Provisorium dauerte etwas länger - ganze 42 Jahre. Und auch heute - in seiner Pension - ist das Neukloster ohne ihn nicht vorstellbar.

WIENER NEUSTADT(kre). Am 24. Oktober 1954 feierte Pater Johannes seine Primiz, vergangenen Sonntag feierte er im Rahmen einer „gewöhnlichen Sonntagsmesse“, wie er es sich wünschte, seinen 80. Geburtstag.
„Ich kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken, auch wenn manche Dinge nicht immer leicht waren. Hätte ich noch einmal die Wahl welchen Beruf ich ergreifen solle, würde ich mich genau so entscheiden. Für mich war mein Beruf immer Berufung. Ich bin dankbar für die lange Zeit die ich im Neukloster wirken durfte und hoffe, dass ich noch lange in der Seelsorge mithelfen kann“, bereut der Jubilar keine seiner Entscheidungen in seinem Leben. Ein Leben, das er mit Leib und Seele in Wiener Neustadt verbracht hat. Als geborener Wiener knüpfte Pater Johannes schon in seiner Schulzeit erste Kontakte zu Wiener Neustädtern. Und gleich nach seiner Weihe zum Priester, am 17. Oktober 1954 im Stift Heiligenkreuz, verbrachte er zwei Jahre als Kaplan in der Neuklosterpfarre, wo er sich der Seelsorgetätigkeit, der Arbeit mit Kindern und dem Unterricht in Volks-, Haupt- und der Waldschule, widmete.

Langes Provisorium
1957 wurde er nach Heiligenkreuz zurückgeholt, um drei Jahre später provisorisch wieder ins Neukloster zurückzukehren, wo er eben noch heute tätig ist. Provisorien halten eben manchmal sehr lange.
Zunächst war er wieder als Kaplan, ab 1976 als Pfarrer und ab 1979 bis zu seinem verdienten Ruhestand 2002, als Prior des Neuklosters, tätig. Pension heißt aber für Pater Johannes nicht, die Hände in den Schoss zu legen. Bis heute ist er für die Menschen in der Pfarre und der Stadt als Seelsorger, aber auch in vielen weltlichen Funktionen tätig. Er ist in vielen Organisationen, wie der Studentenverbindung Neostadia, der Aktion Mitmensch, dem Verein Wendepunkt, dem Denkmalverein, dem Lazarusorden tätig und er gehört dem Gremium des „Bernhard Müller Sozialfonds“ an. Durch seine guten Kontakte zur Stadtgemeinde und zu öffentlichen Stellen, war es oft möglich, Hilfe und Unterstützungen für das Neukloster zu erreichen.
In seine Zeit als Prior fällt auch die Generalsanierung der Neuklosterkirche, die hoffentlich bald abgeschlossen werden kann. Ferner setzte er viele Akzente im kulturellen Bereich des Neuklosters. So wurde der Bernardisaal neu gestaltet und bestuhlt. Es wurde die große Bibliothek geordnet und EDV-mäßig erfasst.

Meinung
Doch auch als Pensionist hat Pater Johannes, dem auch eine Reihe von Ehrungen, wie das goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich, Ehrenringträger und Ehrenbürger der Stadt Wiener Neustadt oder das große Ehrenzeichen für Verdienste um das Land NÖ, zuteil wurden, zu jedem Thema seine eigene Meinung. Und mit dieser hält er auch nicht hinterm Berg. Zur Behebung des akuten Priestermangels könnte sich Pater Johannes vorstellen, dass so genannte „viri probati“ (bewährte Männer), auch als Verheiratete, wie beim 2. Vatikanischen Konzil angedacht, zum Diakon geweiht werden können. Pater Johannes: „Von der Abschaffung des Zölibats verpreche ich mir nicht, den Priestermangel zu beheben. Ich verstehe aber, dass Weltpriester oft sehr einsam sind. Ordenspriester haben es da leichter, da sie in der Gemeinschaft eingebettet sind.“
Zum Thema Kindesmissbrauch in der Kirche sagte Pater Johannes: „Es ist ein überaus düsteres Kapitel und ich bin froh, dass der Papst endlich bei seinem kürzlichen Besuch in Großbritannien, wenn auch spät, klare Worte gefunden hat.“
„Die Kirche darf keine elitäre Gemeinschaft sein oder werden, das ist nicht Kirche. Kirche muss sich als Gemeinschaft Heiliger und Sünder verstehen.“

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