Großprojekt: Renaturierung der Traisen

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ZWENTENDORF/TRAISMAUER (wp). Nach Einsprüchen und Forderungen der betroffenen Gemeinden wird die umfassende Renaturierung der Traisen im Mündungsbereich zwischen Trais-mauer und Zwentendorf einem UVP-Verfahren unterstellt (das Bezirksblatt berichtete). Der Verbund als Betreiber stellte das Projekt nun in zwei Veranstaltungen vor 250 Anrainern der beiden Gemeinden vor und lud zur Diskussion.
Keine Gefährdung gegeben
Großes Interesse bestand vor allem am neuen Verlauf des Flussbettes und an etwaigen Auswirkungen auf das Grundwasser. Hoch- und Grundwasserverhältnisse sollen allerdings nicht verändert werden, heißt es seitens des Verbundes. Ein Netz von Mess-Stellen und aufwendige mathematische Rechenmodelle sollen sicherstellen, dass im Nahbereich zu Siedlungen alle Wasserspiegel-Lagen gleich bleiben. Bgm. Hermann Kühtreiber (SP) zeigt sich grundsätzlich zufrieden mit den nach Gemeindeeinsprüchen erneuerten Plänen, will aber noch den Verlauf des Radweges zwischen Altenwörth und AKW „optimieren“ und in der Mündung neben dem Informationszentrum auch eine öffentlich zugängliche Badestelle geschaffen sehen.
Offizielle INFORMATION DES VERBUND
Renaturierung Traisen: Bürgerinformation
Neues Bett für die Traisen- Dialog mit Anrainern gestartet
Zwentendorf/Traismauer, 18.März 2010. Der Verbund, Österreichs größter Erzeuger
von Strom aus Wasserkraft, renaturiert in einem aufwändigen Verfahren den Mündungsbereich der Traisen zwischen Traismauer und Zwentendorf. In den
Gemeinden Traismauer und Zwentendorf wurde dieser Tage erstmals das weitere
Vorgehen präsentiert. Insgesamt 250 Anrainer aus den beiden Gemeinden nutzten
die Gelegenheit, mit der Projektleitung die Renaturierung zu diskutieren.
Die Traisen verläuft derzeit in einem regulierten Bett, das dem Fluss keine
Möglichkeit zur Entfaltung lässt und zunehmend durch Austrocknung gefährdet ist.
Nun liegt ein umfassendes Konzept zur nachhaltigen Verbesserung des
Lebensraumes an der Traisen vor. Auf 12,5 Kilometern Länge entsteht ein neue,
ökologisch vielfältige Aulandschaft.
Großes Interesse bestand vor allem an den konkreten Plänen zum neuen Verlauf
des Flussbettes und zu den Auswirkungen auf das Grundwasser. Hoch- und
Grundwasserverhältnisse werden nicht verändert. Ein Netz von Mess-Stellen und
aufwändige mathematische Rechenmodelle soll sicherstellen, dass im Nahbereich zu
Siedlungen alle Wasserspiegel-Lagen gleich bleiben. Von diesem Nachweis hängt
auch die behördliche Genehmigung ab.
Gemeinsames Anliegen war die Nutzungsmöglichkeit der neuen Au für Erholungs-
und Freizeitaktivitäten durch Spazier- und Radwege. Hier konnte die Projektleitung
wichtige Anregungen aus den Gesprächen mitnehmen.
Im nächsten Schritt wird das Projekt einer Umweltverträglichkeits-Prüfung (UVP)
unterzogen, die 2011 abgeschlossen sein soll. Das UVP-Verfahren garantiert
umfassende Rücksicht auf Mensch und Umwelt bei der Umsetzung.
Insgesamt 13 Mio. Euro investieren die Projektpartner in die Neugestaltung des
Traisenunterlaufs. Die Hälfte der Kosten stammen aus Mitteln des Verbund. Ein Teil
der Kosten soll durch den beim Bau anfallenden Schotter aufgebracht werden. 41%
stammen aus Fördermitteln der Europäischen Union aus den Mitteln des
LIFE+Nature and Biodiversity Fonds. Den übrigen Teil steuern der
Niederösterreichische Fischereiverband, der Landschaftsfonds Niederösterreich, die
VIA Donau sowie die Bundeswasserbauverwaltung Niederösterreich bei.
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