Hitze wird zur echten Qual

Während Sonnenanbeter die tropisch-heißen Tage genießen, wird die drückende Hitze für Bauern und Tiere gleichsam zur Qual.

BEZIRK. Bei über 30°C steigt der Flüssigkeitsbedarf enorm. Da bilden Tiere keine Ausnahme. Tierfreunde bangen um das Wohl von (Nutz)Tieren, die, in Ställen zusammengepfercht bei der Affenhitze ausharren müssen.
Amtstierärztin Dr. Barbara Srna, die die Vertretung für den Wiener Neustädter Amtsarzt übernimmt, bestätigte, dass sie zu einigen Ställen gerufen wurde, weil Bedenken über eine hitzegerechte Tierhaltung geäußert wurden: „Natürlich gibt es Ställe, die besser für derartige Temperaturen ausgelegt sind. Wichtig ist, dass die Tiere immer genug Frischluftzufuhr und zu trinken haben. Einige Ställe sind tierfreundlicher als andere, weil sie hoch gebaut sind und durch offene Seitenwände mit Windnetz gut belüftet sind.“ Übrigens: Laut Amtstierärztin leiden zwar auch die Tiere unter der brütenden Hitze, bedrohlich sei bei Routinekontrollen aber bisweilen die Situation in keinem Stall gewesen.
Und obwohl sie selbst verstärkt Durst verspüren, sind sich offenbar manche Tierhalter der Hitzequalen ihrer „Lieblinge“ nicht bewusst. Srna: „Es langen verstärkt Anzeigen bezüglich Nutz- und Haustierhaltung ein. Oft wegen Kettenhunden oder Tieren, die bei diesen Temperaturen im Auto zurückgelassen werden.“
Von derartigen Szenarien kann Amtstierarzt Dr. Georg Rettenbacher (Magistrat Wiener Neustadt) noch nicht berichten. „Es gab bis jetzt noch keine Meldungen über Hunde im Auto in praller Sonne oder Kettenhunde“, berichtet Rettenbacher.
Aber auch Tierhalter haben Pflichten, wenn es um ihre Tiere geht. Rettenbacher: „Ein privater oder landwirtschaftlicher Tierhalter muss dafür Sorge tragen, dass seine Tiere nicht dauernd der prallen Sonne ausgesetzt sind und jederzeit Zugang zu Wasser haben. Bei Haltung im Freien bedeutet das einen Unterstand oder Bäume, wo sich die Tiere vor der Sonne schützen können.“

Ernteausfälle vorprogrammiert
Doch nicht nur die Tiere leiden unter der Hitze, auch das Getreide und damit die Grundlage der Bauern leidet. Bezirksbauernkammer-Obmann Josef Fuchs hat das Ohr bei den Landwirten. Er weiß: „Zuerst Hochwasser und dann diese enorme Hitze, das halten die Pflanzen nicht aus.“ Der Bauernkammer-Chef prognostiziert massive Ernte Einbußen und damit auch ein geringeres Einkommen der Bauern. Fuchs: „Das betrifft S-Getreide und Roggen. Bei der S-Gerste sind Ernteausfälle von rund 40 Prozent zu erwarten, bei Roggen ebenfalls. Dieser ist dieses Jahr zusätzlich auch noch extrem kleinkörnig. Auch beim Weizen müssen wir mit Ausfällen von rund 30 Prozent rechnen, wobei hier zumindest die Qualität passt.“
Ein weiteres Problem der Bauern sind verkümmerte Früchte aufgrund der Hitze. „Die Kümmerkörner sind die Folge der rasch einsetzenden Tropentage“, erläutert Fuchs.
Mit dem geringen Ertrag ist natürlich auch die finanzielle Situation der Bauern entsprechend angespannt, denn auch die Bauern leiden wirtschaftlich unter der Hitze. „Schon 2009 mussten die Bauern Einkommensverluste zwischen 20 und 40 Prozent hinnehmen. Die schlechten Erträge in diesem Jahr lassen auf ähnliche Einbußen schließen“, wagt Fuchs eine doch eher pessimistische Prognose.

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