Lauf mit Kompass & Karte
Kaum eine Sportart bittet Körper und Geist so sehr zum Zusammenspiel wie der Orientierungslauf. Besonders herausfordernd gestaltet sich allerdings die Organisation dieses Freiluftsports.
REGION (sg). „Es ist wie Laufen und Schachspielen in einem“, sagte ein junger Teilnehmer einst über die Vorzüge des Orientierungslaufes. Schließlich geht ohne körperliche Fitness und strategisches Know-How bei dieser Sportart gar nichts. „Ich war früher lange in der Straßenlaufszene, doch mit der Zeit wird dem Gehirn fad dabei, erzählt Hubert Lukaseder, dessen Feuer für den Laufsport 1983 neu entfacht wurde. Damals hatte er den Orientierungslauf-Verein Wiener Neustadt für sich entdeckt.
So funktioniert der Lauf:
Sobald am Start die Karte übergeben wird, beginnt der Wettlauf mit der Zeit und jeder Teilnehmer versucht, einen Kontrollpunkt nach dem anderen in vorgegebener Reihenfolge zu erreichen. Ein SI (sport ident)-Stick zeichnet die Zeiten auf. So kann der Rennverlauf im Internet als Kurve nachvollzogen werden. Sprint, Mittelstrecke oder Ultralang sind die hauptsächlichen Disziplinen beim Orientierungslauf. Als Richtlinie für Organisatoren gilt, dass ein Ultralang-Sieger den Lauf von rund 20 Kilometern Luftlinie in rund 100 Minuten bewältigen können sollte. „Die Streckenlänge ist sekundär, was zählt ist das Gelände“, erklärt Lukaseder. Steile Abschnitte oder dichtes Gehölz lassen die Kilometer schrumpfen.
Herausforderung Nr. 1: die Karte
„Ein Orientierungslauf ohne Karte ist wie Fußball ohne Stadion“, weiß Lukaseder. Hunderte Arbeitsstunden verteilt über drei Jahre investierte Lukaseder in seine erste eigene Orientierungslauf-Karte, in der er die Großregion um Göttweig aufbereitete. 1987 griff der Heeressportverein (HSV) Langenlebarn die Karte auf. Seitdem werden auch in unserer Region regelmäßig Orientierungsläufe veranstaltet. Mit 150 TeilnehmerInnen pro Landesmeisterschaft gilt der Sport als Nische. „Es gibt so große Waldflächen und so wenig Läufer pro Region, da muss man doch koexistieren können“, bezieht sich Lukaseder auf die Herausforderung, Waldbesitzer-, Jäger- und Läuferinteressen unter einen Hut zu bringen. Infos: www.oetol.at oder auf www.ol-lale.com
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