Tagung "trittsicher sauber", Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz

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Die Schreibtische sollen jeden Morgen aufgeräumt sein, die Altpapierberge wie durch Zauberhand verschwunden und die Böden so gepflegt wirken, dass BesucherInnen sich willkommen fühlen: Die Arbeit der Reinigungskräfte wird meist als selbstverständlich angenommen und fällt erst dann auf, wenn sie ausbleibt. Genauso „unsichtbar“ wie ihre Leistungen sind auch die MitarbeiterInnen, die sie verrichten. Dabei sind Reinigungskräfte physischen und psychischen Belastungen wie Hantieren mit Chemikalien, ungünstiger Arbeitszeit etc. ausgesetzt. Um diese Arbeit ein wenig ins Rampenlicht zu rücken und den Gesundheitsschutz zu verbessern, veranstaltete "die umweltberatung" heute eine Tagung im Migazzihaus Wr. Neudorf. Rund 50 TeilnehmerInnen informierten sich über Rechte und Pflichten, Gesundheitsschutz am Arbeitplatz und ökologische Reinigung.

Die Tagung wurde von Bürgermeister Ing. Christian Wöhrleitner feierlich eröffnet.

BR Christoph Kainz, stv. Obmann von "die umweltberatung" NÖ erläuterte in seinem Ein-gangsstatement: „"die umweltberatung" plädiert schon seit Jahren für ökologische Reinigung, gibt Tipps zum umweltfreundlichen Waschen und Putzen und hat viele Projekte zur Umstellung auf umwelt- und gesundheitsschonende Reinigung in öffentlichen Gebäuden umgesetzt. Dabei zeigt sich immer wieder, dass die Arbeit und vor allem die Menschen, die dahinter stecken, bewusst kaum wahrgenommen werden. Gerade aber diese Arbeit ist maßgeblich für den ersten Eindruck, den ein Büro oder Krankenhaus hinterlässt!“

Die Tagung fand in Kooperation mit der Stadtgemeinde Wr. Neudorf und der NÖ Arbeiterkam-mer statt.
Hermann Haneder, Präsident der NÖ Arbeiterkammer wies auf die inzwischen jahrelang gute Zusammenarbeit mit "die umweltberatung" in mehreren gemeinsamen Projekten hin: „Um-welt- und Gesundheitsschutz sind für mich untrennbar miteinander verbunden. Dies gilt für das Reinigungspersonal ebenso wie für die Beschäftigten und - zB. in Krankenhäusern und Pflege-einrichtungen - auch für die Patienten. Bei der heutigen Tagung werden Sie sich nicht nur mit den gesundheitlichen Belastungen, sondern auch mit dem Stress auseinandersetzen, dem die Reinigungskräfte immer öfter ausgesetzt sind – diese Entwicklung sehen wir als Interessensver-tretung der Beschäftigten mit großer Sorge.“

Renate Partei von "die umweltberatung" erläuterte in ihrem Vortrag die Grundsätze der öko-logischen Reinigung und wies darauf hin, dass sie nicht nur für die Umwelt Vorteile bringt: „Den Chemikalienverbrauch einzuschränken, schont Abwasser, Luft und Klima und ist für die Ge-sundheit der Anwenderinnen weitaus besser verträglich. Die Umstellung auf ökologische Reini-gung spart aber auch eine Menge Geld! Um nachhaltige Wirkung zu erzielen, ist aber die Zusammenarbeit von allen Beteiligten nötig.”
Mag.a Karin Korn vom Frauengesundheitszentrum F.E.M. betonte: „Das Reinigungspersonal ist nicht nur durch die körperliche Arbeit belastet. Mangelnde Anerkennung der schweren und verantwortungsvollen Tätigkeit verursacht Stress bei den Frauen, die meist eine geringe Ausbildung und Migrationshintergrund haben. Gerade bei der Reinigung werden die anerkannten Tätigkeiten Männern übertragen.“

Robert Schuster von der NÖ Arbeiterkammer wies darauf hin, dass drei Viertel der Arbeit-nehmerInnen durch gefährliche Arbeitsstoffe und fast die Hälfte der ArbeiterInnen durch Stürze belastet werden. „Gesetze dienen der Gesundheitsvorsorge der Arbeitnehmerinnen und –arbeiter müssen auch angewandt werden!“, so Schuster.

„Handschuhe müssen passen und vor Chemikalien schützen. Die Akzeptanz von Hautschutzmaßnahmen ist eng verbunden mit der Schulung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer”, konkretisierte Drin Astrid Antes von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA).

Ingin Brigitta Colbert vom ÖTI (Institut für Ökologie, Technik und Innovation) referierte über die Tücken des Bodens: „Die vielen unterschiedlichen Beläge und Verschmutzungen brauchen auch individuelle Reinigungsmaßnahmen. Ein wenig Farbenlehre und die geschickte Auswahl der Beläge beeinflusst die Empfindlichkeit der Böden und Sichtbarkeit von Schmutz.”

Gerhard Komarek, Landesinnungsmeister der Fassaden und Gebäudereiniger in Wien und Geschäftsführer der Fa. Sigron präsentierte einige weniger bekannte Hilfsmittel zur Erleichterung der Bodenreinigung: „Richtig eingesetzte mechanische Hilfsmittel ersparen mühselige Reinigungsverfahren und Unmengen von Chemikalien. Regelmäßige Schulungen erhöhen den Wissensstandard und den Selbstwert der Reinigungskräfte.”

„Zentraler Einkauf bringt´s!” war die Botschaft von Roland Schwarzer aus Bad Erlach, der seit rund zehn Jahren ökologisch reinigt. Monika Krenn aus Payerbach, wo Schulungen für Reinigungskräfte durchgeführt wurden, bestätigte: „Wenn jahrelange Qual und körperliche Leiden durch die Reinigungsmittel nach dem Einsatz von korrektem Hautschutz beseitigt werden, macht das große Freude.” Auch Cornelia Kren aus Wr. Neudorf berichtete aus der Praxis: „Für die Gemeinde war es bestechend, wie viele Produkte wir einsparen konnten. Das schafft auch mehr Sicherheit durch weniger Verwechslungsgefahr.”

„Mit ‚Trittsicher sauber’ werden die Erfahrungen ökologischer Reinigung weitergetragen. Ge-meinden, Firmen und öffentliche Einrichtungen können mit ihrem Engagement die Umwelt ent-lasten. Wir bieten die Unterstützung durch Bildung und Beratung an“, war das Resümee von Moderator Christian Mokricky, Leiter für Chemie im Haushalt bei "die umweltberatung".

Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
Nähere Informationen zur Tagung und persönliche Beratung: "die umweltberatung" NÖ, Tel.: 027 42/ 718 29, niederoesterreich@umweltberatung.at und auf www.umweltberatung.at.

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