"Zwei Mal Absolute gebrochen" - Josef Baum in Interview

Josef (4) | Foto: privat

PURKERSDORF (ag). Die Liste Baum, derzeit im Wahlbündnis mit den Purkersdorfer Grünen, ist seit 1989 im Gemeinderat. Momentan hält das Bündnis vier Mandate.

BEZIRKSBLATT: Was gab damals den Anlass, mit einer eigenen Liste zu kandidieren?
JOSEF BAUM: „Ich bin seit 1983
in der Gemeindepolitik aktiv, 1985 bin ich in den Gemeinderat gekommen, weil mich der damalige sehr beliebte Finanzdirektor der Gemeinde, der Listenführer der KLS - Kommunisten und Linkssozialisten, darum bat. Er war eine großer Mensch, die Nazis hatten ihn vertrieben. Kurz darauf starb er. Ab 1989 habe ich mit einer eigenen Liste kandidiert.“

BEZIRKSBLATT: Hat sich die Situation so entwickelt, wie Sie sich das vorgestellt haben? Konnten Sie Ihrem Gefühl nach etwas bewirken?
BAUM: „Ich glaube schon, einen wesentlichen Beitrag geleistet zu haben 1989 die absolute Mehrheit der ÖVP zu brechen. Wir haben dann Karl Schlögl mit zum Bürgermeister gewählt, der 1990 für die SPÖ die absolute Mehrheit geholt hat. Diese unter Bgm. Traude Eripek wieder zu brechen haben wir ebenfalls kräftig mitgeholfen.Und aller guten Dinge sind drei, und dann kommt eine grundlegende Wende.“

BEZIRKSBLATT: Und inhaltlich? Wo liegen da die Schwerpunkte?
BAUM: „Wir konnten in der Öffentlichkeit viel darstellen, auch wenn man nicht alles ändern kann: Geldverschwendung, Freunderlwirtschaft haben wir immer wieder aufgezeigt. Das ist der Vorteil, wenn man materiell nicht gebunden ist, unabhängig etwa von der Bürgermeisterpartei.“

BEZIRKSBLATT: Als Einzelkämpfer hat man aber natürlich auch Nachteile. Wie finanziert sich Ihre Liste, nachdem Sie keine Landespartei hinter sich haben?
BAUM: „Die Aufwandsentschädigungen der Gemeinderäte werden mehr oder weniger zur Gänze abgeliefert, mit Ausnahme der Stadträtin, die doch mehr zu tun hat. In der Zeit, als wir nur ein Madat hatten, habe ich auch einiges persönlich finanziert.“

BEZIRKSBLATT: Seit 1990 gibt es ein Wahlbündnis mit den Grünen. Wie weit geht hier die Zusammenarbeit?
BAUM: „Die damalige Grün-Alternative Liste schaffte es 1990 nicht mehr in den Gemeinderat, also haben wir die Liste Baum um diese erweitert. Es sind eigentlich nach wie vor zwei unabhängige Gruppen, die auf kommunalpolitischer Ebene aber sehr vieles gemeinsam machen. Darüber hinaus gibt es teils unterschiedliche Positionen. Es ist vermutlich für Außenstehende nicht leicht, das so zu überblicken. Aber ich bin überzeugt, dass in dieser Vielfalt und Spannung auch das Produktive und Interessante liegt.“

BEZIRKSBLATT: Sie selbst sind momentan nicht im Gemeinderat. Wird sich das in der nächsten Periode ändern?
BAUM: „Ich bin an siebter Stelle vorgesehen – sollten wir also einiges gewinnen, bin ich sofort wieder drin. Momentan haben wir aber sehr gute Leute vorne, und ich bin beruflich mit der Uni und mit Projekten in China eingedeckt. Ich bin grundsätzlich nach wie vor dabei, bei Sitzungen, als Berater. Ich muss aber nicht immer im Gemeinderat sein, um politisch tätig zu sein.“

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