Park-Pleite: Plastik-Dinos geht Luft aus

TRAISMAUER (HL). Viel hat er jüngst versucht (erste bewegliche Dino-Exemplare im Park, Ausarbeitung eines potenziell erfolgsträchtigen Plans zur Fortführung des Parks), nichts davon scheint gefruchtet zu haben: Nach fünf Jahren steht Danny Bellens’ Traismaurer Saurier-Freizeitparadies vor dem Abgrund. „Der Park hat zwar Gewinne geschrieben, die mussten in letzter Zeit jedoch immer reinvestiert werden – galt’s doch, die von Hochwässern und Stürmen verursachten Schäden ungeschehen zu machen“, klagt der Dino-Papa.

Dadurch sei er bei der Bank in Verzug betreffend Rückzahlung des Kredits geraten, jetzt spiele das Geldinstitut (zugleich der Hauptgläubiger) nicht mehr mit – und verlange das Zudrehen des Betriebs. „Die konnten sich nicht mehr fürs Ja zum Ausgleich durchringen. Das rasche Aus des Saurierparks macht uns alle betroffen – schließlich war er unser Aushängeschild, ein touristischer Leitbetrieb“, bedauert Traismauers Jung-Bgm. Herbert Pfeffer die Entwicklung.

Die letztwöchige Presseaussendung der Stadtverantwortlichen, in welcher das neuerliche Dino-Aussterben vier Tage vor dem Gerichtstermin „beweint“ wurde, stößt Bellens im Übrigen mächtig sauer auf. „Ich dachte, wir leben in einem Rechtsstaat, dabei sieht’s jetzt so aus, als sei die Schließung bereits vor dem Gang zum Gericht beschlossene Sache gewesen. Scheinbar ist die Fortführung mittels bereits erstelltem Sanierungskonzept gar nicht erwünscht“, wettert der Saurierpark-Boss.

Weiterführung am seidenen Faden:
Dennoch hoffen Traismauers Stadtväter auf eine Zukunft des Parks, die jedoch eine stattliche Hürde zu überwinden hat: Wird bis zum Ende des Folgejahres nach der Schließung kein neuer Betreiber gefunden, muss das Natura 2000-Gebiet rückgebaut – sprich: in seinen „Urzustand zurückversetzt – werden (laut Naturschutzbescheid der BH St. Pölten). „Wir müssen nach vorwärts blicken“, lautet Pfeffers Durchhalteparole, Gerüchte, das Gelände werde zum Wellnesshotel umfunktioniert, verweist er ins Reich der Fantasie.

Bellens-Anwalt Bernhard Wagner sieht trotzdem eine klitzekleine Chance, das Ausflugsziel (zumindest bis zum Saisonende im Oktober) doch noch am Leben zu erhalten. „Der Masseverwalter verknüpft das sofortige Aus mit der Annahme, dass mit den Einnahmen von September und Oktober das Zahlen der Löhne unmöglich sei. Der Umsatz des Vorjahres scheint jedoch das Gegenteil zu beweisen – und so könnte es doch in Richtung Sanierungskonzept weitergehen“, so Wagner. Übrigens: Masseverwalter Stephan Riel war zu keinem Statement bereit: Es handle sich schließlich um ein laufendes Verfahren.