Eine ganz besondere Trattoria in Aquileia: Rustikal und liebenswert
Nie und nimmer hätte ich an der Straße von Aquileia nach Grado links geblinkt, das Tempo des Autos reduziert und wäre abgebogen, hätte ich mich nicht schon vorher in ein Buch über Grado und Umgebung eingelesen und mich vorinformiert
Die Sonne brannte vom Himmel über Aquileia und im Auto war es heiß bis zum Abwinken. Ich fuhr auf den Parkplatz des Agriturismo La Pergola und bat die Familienmitglieder auszusteigen. Ich musste noch zu einem Bankomaten. Meine Familienmitglieder protestierten heftig, sie riefen in den Wagen, wo ich sie da denn zurückließe, aber ich fuhr schon um das Anwesen herum und bei einer zweiten Ein- oder Ausfahrt raus. Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich einen kurzen Blick in die Küche werfen und vor der Küche im Schatten lag ein Schäferhund. Durch die offene Türe fiel mein flüchtiger Blick auf eine blitzsaubere, moderne Stahlküche. Eine Momentaufnahme, die mich sehr beruhigte.
Ich fuhr wieder in den Ort Aquileia ein, besorgte mir frisches Geld, während ich mir auch ein wenig Gedanken machte, wo ich denn da meine Lieben zurückgelassen hatte: Ein Schäferhund. Ein moderat ausgedrückt sehr rustikales Anwesen neben der Straße schon etwas außerhalb der Stadt. Die Hitze. Die Proteste.
Als ich wieder auf den Parkplatz des Anwesens kam, fuhr ich um das Haus und parkte im Schatten neben dem Schäferhund, der da noch immer gemütlich lag.
Ich ging auf die Suche nach meinen Lieben, die schon unter einem Baum im Schatten saßen und einen Krug Cola mit Wasser und Gläser am Tisch hatten.
Der Wirt kam und nahm die Bestellung auf: Er hatte - wie ich gelesen hatte - die Figur eines Preiscatchers, blond, höflich, symphatisch. Ein Mann mit Stil, Kultur und Appetit.
Er nahm ruhig die Bestellung unserer zwei Vegetarier auf, dann die von meiner Frau und mir. Selbstgemachte Bandnudeln mit Eierschwammerln für die Veggies und für uns Pasta Caramelle ripiene di formaggio e pere, selbstgemachte Pasta mit einer Käse-Birnen-Kräutermischung, dazu ein wenig Butter und darüber frisch geriebener, geräucherter Ricotta. Ein Kuchen folgte, zwei Cafe, zwei Crepes. Alle waren zufrieden. Die Bäume spendeten Schatten und den Schäferhund schlossen wir sofort ins Herz.
Hirter Bier und St.Veiter Wiesenmarkt
Giuliano Paulin, der Wirt, und seine Mamma Annamaria, die in der Küche steht, haben Klasse. Giuliano bedient und pendelt zwischen Stall und Bioschweinen und dem eigenen, mehrere Hektar großen Weingarten hin und her. Sein Weinkeller steht da, wo sich einst der Klosterweingarten von Beligna befand. Seine Weine keltert er selber und deren Qualität ist hervorragend.
Giuliano ist gelernter Fleischer und er macht auch seine Würste und den Schinken selbst. Wer mag, kann hier auch ein wunderbares Wiener Schnitzel essen. Giuliano fragte uns auch nach dem Beginn des St.Veiter Wiesenmarktes. Er hatte das Kennzeichen am Auto gesehen. Vor der Trattoria des symphatischen Wirtes steht ein großes Hirter-Bier Reklameschild. Tolle Weine, ein wunderbares Bier und eine hervorragende Küche, was mehr?
Antico Monastero Beligna
Azienda agricola con agriturismo di Paulin Giugliano, La Pergola
Località Beligna 4 – Aquileia UD
http://www.lapergolaonline.com/
Film über das La Pergola auf YouTube:
http://www.youtube.com/watch?v=NJOKjLMKUsE
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