Althofen: Der Lorberkogel wird zum Erlebnispfad
Der Lorberkogel in Althofen hat einen einzigartigen Mischwald. Dort ensteht nun ein Lehrpfad.
ALTHOFEN. Im Dezember 2015 erhielt die Stadtgemeinde Althofen die Hiobsbotschaft: Der Nadelholzbestand am Lorberkogel ist vom Borkenkäfer befallen – eine Schlägerung des Kogels unausweichlich. Was dann zutage kam, damit hätte wohl niemand gerechnet: Am Lorberkogel befinden sich an die 30 verschiedene Laubbaumarten und seltene Sträucher, die schützenswert sind.
Der bunte Mischwald, der sich zwischen den Fichten und Kiefern mitten im Siedlungsgebiet entwickelt hat, ist vermutlich durch Samenflug aus den Vorgärten entstanden. Das daraus resultierende Projekt ist in Kärnten einzigartig. "Es gibt wohl kaum eine Stadt in Kärnten, die mitten im Zentrum über eine große Fläche Wald verfügt", sagt F.A.I.R-Stadtrat Wolfgang Leitner über die "grüne Lunge von Althofen".
Wald- und Wildtierlehrpfad
Am Lorberkogel entsteht nun in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftlichen Fachschule Althofen ein Wald- und Wildtierlehrpfad.
Dafür wird auch das Wildgatter der LFS um ca. 3.000 Quadratmeter vergrößert, um Jägern und Wildtierspezialisten in einem Erlebnisgehege verschiedene Tierarten zu zeigen. "Das Kleinod Lorberkogel soll als Naherholungsgebiet Einheimische wie Kurgäste sowie Kindergärten und Schulen anziehen, hofft Leitner.
Ein Rundweg (Einstieg beim Restaurant Bachler) mit Barfuß-Pfad wird angelegt, Aussichtsplattformen errichtet. "Durch die Schlägerung hat man plötzlich einen völlig neuen Blick auf die Altstadt", sagt LFA-Vizebürgermeister Walter Pacher, dass der neue Lorberkogel auch das Ortsbild verändern wird. Der wertvolle Laubbaumbestand soll von Schülern der LFS gepflegt und aufgeforstet, die Bäume beschriftet und mit Tafeln beschrieben werden.
Geteilter Meinung
Beim Projekt der LFA und der ehemaligen Grünen Althofen, jetzt F.A.I.R.., das über die Fraktionen hinweg realisiert wird, gab es anfangs nicht nur Befürworter: Die Häuserbesitzer am Lorberkogel waren verunsichert, die Anrainer am Sonnenhang wiederum freuten sich, dass durch die Schlägerung der hohen Bäume der Straßenname wieder vollends zutrifft. "Alle Anrainer wurden auf die Gemeinde geladen, wo es mit Experten eine Aussprache gab", so Pacher. "Der Rundweg wird auch so geführt, dass die Anrainer so wenig wie möglich gestört werden", ergänzt Leitner.
Projektende ist 2018
Bis Herbst werden bis auf wenige Ausnahmen alle Bäume am Lorberkogel geschlägert. "Eine Aufforstung ist nicht nötig, weil wir den Mischwald ob der großen Vielfalt erhalten", erklärt Vize-Bürgermeister Walter Pacher. Bis zu 200 Festmeter wurden schon geschlägert. Rund 200.000 Euro kostet das Projekt, dass 2018 fertig sein soll.
Der Kräutergarten
Im Rahmen des umfangreichen Projektes am Lorberkogel wir eine weitere Idee mit der Tourismusregion Mittelkärnten realisiert: Ein Kräutergarten beim Restaurant Bachler. Alte Obstsorten sollen ebenfalls erklärt werden.
Beim Bachler soll auch künftig der Einstieg für den Rundweg am Lorberkogel sein.
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