"Andere spielen Golf, ich arbeite an meinem Schloss"

Hermann Fleischhacker und sein Schloss Stadlhof | Foto: Lehner
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ST. DONAT, SILBEREGG (chl). Vor 22 Jahren erwarb Hermann Fleischhacker sein erstes Schloss, in dem er auch wohnt: das Schloss Silberegg in der Gemeinde Kappel am Krappfeld. Vor neun Jahren konnte er ein weiteres Mal nicht widerstehen und kaufte Schloss Stadlhof in St. Donat. „Gelegenheit macht Liebe“, schmunzelt der Installateur und Unternehmer (Solaris). "Stadlhof ist ein architektonisches Juwel", zeigt Fleischhacker stolz, was er seit dem Kauf bereits alles geschafft habe.

Fasziniert von klassischer Architektur

Stadlhof war ursprünglich ein Gutshof, erstmals urkundlich erwähnt ist das Anwesen im Jahre 1599. Das Renaissanceschloss wurde 1772 bis 1780 ausgebaut und barockisiert, wahrscheinlich nach den Plänen von Johann Georg Hagenauer. Der vorletzte Eigentümer, ein Grazer Bäckerei-Unternehmer, verlor das Interesse am Bau und verkaufte es dem Land Kärnten. "Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Land sich wieder von dem Besitz trennte", erklärt Fleischhacker die Gelegenheit.
Davor, im Jahr 1996, versetzte Fleischhacker schon einmal seine Frau Waltraud in einen Schockzustand, als er Schloss Silberegg kaufte, das er tagtäglich vor Augen hatte, als er im gegenüber liegenden "Moarhof" wohnte. Aus dem damals geplanten Hausbau wurde kurzerhand eine umfassende Restauration und Sanierung.
"Mich hat seit jeher die klassische Architektur fasziniert", erklärt er die Entscheidung gegen den Bau eines neuen Hauses. Der anfängliche Schock ist Vergangenheit, die Ehefrau und die vier Kinder haben längst Gefallen gefunden am Leben im Schloss.

Keine halben Sachen

Schloss Stadlhof war seit den 1970er-Jahren nicht mehr bewohnt. "Silberegg war damals völlig heruntergekommen, Stadlhof eine Mischung aus Ruine und Rohbau", beschreibt er den Zustand seiner beiden Refugien zum Zeitpunkt der Übernahme. Der Boden im Erdgeschoss etwa sei einen dreiviertel Meter tief ausgehoben gewesen. "Ein Glücksfall, denn so konnte ich eine anständige Bodenkonstruktion machen mit Dämmung und Fußbodenheizung und habe einen Boden aus St. Veiter Marmor gelegt. Halbe Sachen bei der Sanierung bringen auf Dauer nichts, man muss oft zuerst zurückbauen, um das Alte neu zu schaffen." 
Böden gab es im ganzen Schloss keine, dafür übertünchte Decken, die er von Restaurator Walter Antowitzer abtragen ließ, um die darunter verborgenen originalen Deckenbilder freizulegen. Und so wurden aus vergammelten Räumen wieder Herren- und Damen-Salon, Speisesalon etc. sowie ein großer Veranstaltungssaal im Dachgeschoss. "Meinen Fünfziger vor fünf Jahren konnte ich schon hier feiern", hat er Überlegungen, den Saal für Events zu vermieten, wieder ad acta gelegt. Vermieten ist aber dennoch ein wichtiger Punkt in all seinen bauherrlichen Überlegungen. In Stadlhof sind die Nebengebäude vermietet sowie ein Teil des Erdgeschosses an eine Kindermodendesignerin.

Erhalten und pflegen

Die aufwändigen und kostspieligen Sanierungsarbeiten wären nicht möglich, würde der Bauherr nicht selbst anpacken: "Andere spielen Golf, ich arbeite aan meinem Schloss. Mein Glück ist: Ich brauche keinen Architekten, keinen Planer und kann so gut wie alles selber machen. Anders würde es nicht gehen. Was mir auch entgegenkommt: Ich habe Zeit und muss nicht schnell bauen." 
Der Park, angelegt als englischer Landschaftspark, des 4,5 Hektar umfassenden Anwesens "war ein Dschungel und völlig verwildert", schildert Fleischhacker. Nach den ersten dringend notwendigen Rodungen und Sicherungen, liegt der Fokus der Sanierungen im heurigen Jahr auf der Neugestaltung des Schlossparks.
"Es ist mir wichtig, dass architektonisches Kulturgut erhalten und gepflegt wird", schließt Fleischhacker die Führung durchs Schloss.
Für Gruppen ab 15 Personen bietet Fleischhacker auch Führungen an (0664/1919677), oder über das Reisebüro "intempo" von Ernst Bauer (www.intempo.at).

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