Das Spiegelbild anfeuern
Warum Eigenlob nicht stinkt und wie man sich selbst bestens motivieren kann war Thema in St. Veit.
ST. VEIT. "Eh klar, dass man als Motivationstrainer von den meisten Leuten etwas mitleidig angelächelt wird", sagt Manfred Wagner. Wundern braucht er sich jedenfalls nicht darüber - immerhin hat er gerade vorgeschlagen, sich regelmäßig im Spiegel anzusehen und "Du bist super!" zu sich selbst zu sagen - und da ist so eine Reaktion nur verständlich. Trotzdem bleibt Wagner dabei: "Manchmal, in schwierigen Situationen, braucht man jemanden, der einem auf die Schulter klopft und sagt: 'Du packst das locker!' Aber so jemanden hat man nicht ständig griffbereit, also sollten wir lernen, uns selbst zu motivieren."
Die Junge Wirtschaft veranstaltete eine Roadshow zum Thema "Selbst ständig motiviert". Die von der WOCHE präsentierte Veranstaltungsreihe machte jetzt in St. Veit Station.
Coach Manfred Wagner liegt dabei vor allem das Wort "selbst" am Herzen - denn was das so genannte Selbstbewusstsein angeht, müssen so gut wie alle Menschen an sich arbeiten. "Nehmen wir an, ich wecke Sie mitten in der Nacht auf und frage Sie, was Ihre besten Eigenschaften sind. Sie werden sich sehr schwer tun, mir zu antworten. Wenn ich Sie aber frage, was Ihre negativsten Eigenschaften sind, tun Sie sich wesentlich leichter", sagt Wagner.
Woran liegt das? Laut Wagner auch an der Erziehung. "'Eigenlob stinkt' - das ist eines der ersten Dinge, die man Kindern mitgibt. Das nächste sind Sprüche, wie 'Nicht geschimpft ist genug gelobt'. Das führt dazu, dass wir unsere besten Eigenschaften oft nicht erkennen. Vielmehr noch: Unsere negativen Merkmale überstrahlen alles andere."
Eine Ausnahme gibt es aber: Menschen, die eine akute Krise durchmachen, wird es plötzlich wieder bewusst, welche positiven Eigenschaften zu haben. "Unser Bewusstsein spielt das, was wir gut können, wieder nach oben. Ein ganz natürlicher Reflex", sagt Wagner. Genau diesen Effekt müsse man trainieren.
Wie das funktioniert? Im prinzip ganz einfach. "Lassen Sie nicht zu, dass von einem Tag nur die negativen Erinnerungen übrigbleiben. Führen Sie eine Liste, mit welchen positiven Eigenschaften etwas bewirken konnten. Und halten Sie sich von Stammtischrunden fern, in denen nur darüber gesprochen wird, wie schlecht der Tag gelaufen ist", sagt Wagner.
Und natürlich beginnt alles mit der persönlichen Einstellung. "Es gibt zwei Typen von Menschen: Diejenigen, die vor einer Herausforderung sagen 'Ich schaffe das locker' und diejenigen, die sagen 'Ich schaffe das nie'. Und beide werden sie Recht behalten", erklärt Wagner, "geben Sie diesem Trott also keine Chance - wenn die Einstellung stimmt, dann kann man alles schaffen!"
Mit dabei waren Robert Suppan und Martin Pirker (Junge Wirtschaft St. Veit), WOCHE-Geschäftsstellenleiter Heli Sumann, RBB-Vorstand Günter Laßnig, Manfred Felsberger (Business-Family-Challenge), Messe Mittelkärnten-Koordinator Wolfgang Monai, Schlüsselexpertin Gabi Köppl und Agentur-Chefin Sandra Schönfelder.
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