Weltgesundheitstag am 7. April
Die Versorgung ist noch gewährleistet
Den Weltgesundheitstag am 7. April hat MeinBezirk.at zum Anlass genommen bei Ärztevertretern nachzufragen, wie es mit der Versorgung im Bezirk aussieht.
BEZIRK ST. VEIT. Die anstehende Pensionierungswelle, das Arbeitszeitgesetz und immer mehr Auslagerung von Untersuchungen in den niedergelassenen Bereich zwingen zu Maßnahmen für die Zukunft. Derzeit sind laut Auskunft von Klaus Mitterdorfer, Kammeramtsdirektor-Stellverter der Ärztekammer Kärnten, alle Kassen-Stellen im Bezirk besetzt.
Jüngere Ärzte rücken nach
Auch mit Jüngeren - in den vergangenen Jahren sind viele Ärzte in Pension gegangen. "Das wird sich auch in den nächsten drei bis sechs Jahren noch so abspielen," erklärt Mitterdorfer, "die Frage ist, ob dann genügend Ärzte nachrücken können, um die Versorgung im Bezirk aufrechtzuhalten." Von insgesamt 479 Ärzten mit Kassenstelle in ganz Kärnten wird rund die Hälfte ihre Kassenstelle aufgrund von Pensionierung zurückgeben.
Kürzere Krankenhausaufenthalte
Im Bezirk St. Veit sind 30 niedergelassene Allgemeinmediziner tätig, zusätzlich zu 21 Fachärzten im städtischen Raum St. Veit und Althofen. Einer davon ist Internist Wolfgang Plieschnegger, stellvertretender Bezirksärztevertreter für St. Veit. Aus seiner Sicht hat sich das gesamte Gesundheitssystem und damit die Patientenversorgung in den letzten 20 Jahren schon sehr verändert.
"In meiner Zeit als Arzt im Krankenhaus war es noch möglich Patienten bis zu 3 Wochen stationär zu betreuen.
Dies hat sich über die Jahre komplett verändert und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt heute nur mehr bei wenigen Tagen", erklärt er.
Untersuchungen ausgelagert
Außerdem wurde ein Arbeitszeitgesetz schlagend, dass es Krankenhausärzten nicht mehr erlaubt so viele Überstunden zu machen wie sie es gewohnt waren. Auch müssen sie nach Nachtdiensten längere Ruhezeiten einhalten. Obwohl Österreich schon zehn Jahre vor dem Inkrafttreten des Gesetzes von der Änderung informiert war, wurden keine Vorkehrungen getroffen und nicht mehr Ärzte in den Krankenanstalten angestellt um dieses Defizit auszugleichen. Dadurch hat sich die kontinuierliche Versorgung der Patienten in den Krankenanstalten deutlich verschlechtert und es werden immer mehr Untersuchungen in den niedergelassenen Bereich ausgelagert.
Maßnahmen für Zukunft erforderlich
Die Pensionierungswelle wird aber nicht nur die niedergelassenen Ärzte treffen, sondern auch den stationären Bereich, also Ärzte in Krankenhäuser. Zur aktuellen Situation erklärt Plieschnegger:
"Ich denke schon, dass wir in Österreich immer noch eine sehr gute Patientenversorgung haben,
auch wenn man nicht alle Wünsche der Patienten erfüllen kann. Um aber das ganze System zukunftssicher zu machen sind viele Maßnahmen erforderlich. "
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