FPK St. Veit: Ragger liegt vorne
Zerreißprobe: Nachdem Matthias Krenn angekündigt hat, am FPK-Parteitag gegen Christian Ragger anzutreten, gibt es im Bezirk St. Veit unterschiedliche Ansichten.
Einer machte den Anfang: Hans Prodinger, Bürgermeister von Deutsch-Griffen, gab vorige Woche bekannt, dass er die Forderungen der "Initiative ehrliche Erneuerung" teilt. "Christian Ragger war als Regierungsmitglied für die Niederlage mitverantwortlich, er hätte zurücktreten müssen", sagt Prodinger. Die Partei habe "zu viel Gas gegeben und dabei einen Unfall mit Totalschaden" gebaut: "Nach so einem Crash muss man sich ein neues Auto mit neuem Chauffeur zulegen", sagt Prodinger. Für den Parteitag erwartet er sich eine Mehrheit für Krenn: "Die Mehrheit der Partei will eine Erneuerung."
FPK-Bezirksparteiobmann Franz Pirolt legt sich im Gespräch mit der WOCHE fest: "Ich bin auf der Linie von Christian Ragger. Wir haben immer gut zusammengearbeitet und immerhin ist es gelungen, dass die FPK den Klubstatus behält", so der Straßburger Bürgermeister. Dass Pirolt als Regierungsmitglied für die Niederlage am 3. März mitverantwortlich war, lässt Pirolt nicht gelten: "Herr Krenn war ja auch bei den Wirtschaftskammer-Wahlen nicht immer so erfolgreich", sagt Pirolt. Am Parteitag nächsten Sonntag erwartet er sich 75 Prozent für Christian Ragger.
"Mit mir hat noch niemand von der Initiative gesprochen", erklärt der St. Veiter Gemeindeparteiobmann Herwig Kampl. Er verfolge die Aktivitäten der "Initiative ehrliche Erneuerung" aber in den Medien. "Natürlich spricht nichts dagegen, wenn Matthias Krenn antritt. Aber man muss sich schon fragen, ob jemand, der seit 25 Jahren in den Gremien sitzt, wirklich eine Erneuerung für die Partei bedeutet", sagt Kampl. Für wen er am Parteitag stimmen wird, will er "entweder im Vorfeld, aber spätestens am Parteitag" entscheiden. Wobei: "Die Poleposition hat Christian Ragger."
"Ich habe mit Christian Ragger in der Vergangenheit immer gut zusammengearbeitet - er hat meine Stimme", sagt die Althofener Gemeindeparteiobfrau Wilma Warmuth. Sie geht davon aus, dass Ragger am Parteitag eine überlegene Mehrheit einfahren wird, auf einen genauen Prozentsatz will sie sich aber nicht festlegen.
Der Guttaringer Bürgermeister Herbert Kuss möchte sich "sicher nicht" outen, was seine Entscheidung am Parteitag angeht. Nur so viel: "Ich bin für eine personalmäßige Erneuerung in der Partei. Aber schlussendlich muss es ein Ziel geben: Ob jetzt Christian Ragger oder Matthias Krenn die Wahl für sich entscheiden, es darf danach zu keiner Spaltung der Partei kommen", so Kuss.
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