Liebenswertes Micheldorf
Historisches Zeugnis am Lorenzenberg
Eine der ältesten Kirchen Österreichs steht am Lorenzenberg und ist über die Straße und einen kurzen Fußweg durch den Wald erreichbar.
MICHELDORF. Das Gebäude befindet sich auf einem steilen Felskegel über dem Friesacher Feld. Obwohl es von dichtem Wald umgeben ist, ist die Kirchturmspitze des Holzturmes weit hin sichtbar. Die Kirche wurde im Jahr 1043 erstmals urkundlich erwähnt und ist dem Heiligen Laurentius geweiht. Sie ist von einem bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als Friedhof benutzten Kirchhof umgeben. Wälle gehen auf ein spätantikes oder frühmittelalterliches Castrum zurück. Immer noch finden Veranstaltungen der Pfarre oder von den Jägern bei der Kirche statt.
Zum Bau
Der frühgotische Bau besitzt ein flach gedecktes Langhaus, an dessen Nordwand sich eine Sakramentsnische befindet. Der leicht eingezogene, gerade geschlossene Chor ist ebenfalls flach gedeckt. Darunter liegt die gewölbte Beinkammer mit einer Mittelstütze. Der gotische Sakristeianbau wurde an der Nordost-Seite platziert und weist einen erneuerten Dachreiter auf. Am Westportal gibt es ein Bruchstück einer römerzeitlichen Kassettendeckplatte. An der westlichen Außenmauer befinden sich ferner das Fragment eines Weihealtars für die Iunones und der Giebel einer Grabstele mit Adlerdarstellung und ein reliefierter Pilaster mit Akanthusmotiv sowie ein Zopfstreifenfragment. Vom Giebel eines Grabbaues ist die Firstkappe mit Widderschädel zu erkennen. An der Südwand des Chores finden sich an der Außenseite Reste eines Christophorus-Freskos. Im Jahr 2000 wurde die Kirche innen restauriert.
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