St. Veit

Kriminalroman von Gert Hausleitner mit historischem Hintergrund

Der St. Veiter Pädagoge Gert Hausleitner hat einen Kriminal- und Familienroman mit dem Titel „Der Clowncode“ verfasst. Wir baten den Autor zum Interview.

Peter Pugganig

Was hat Sie dazu bewogen ein Buch zu schreiben und warum gerade einen Kriminalroman?
GERT HAUSLEITNER: Ich habe eigentlich nicht vorgehabt ein Buch zu schreiben aber immer wenn ich in der freien Natur unterwegs war, ob beim Laufen oder Spazierengehen, sind mir derart viele Geschichten durch den Kopf gegangen, sodass es schon fast eine Erlösung für mich war, den Computer einzuschalten und auf die Tastatur klopfen zu können. Ein Kriminalroman ist es deshalb geworden, weil mich das Mystische, das Geheimnisvolle und die Abgründe der Menschen immer schon interessiert haben.

Wie schafft man es letztendlich, aus vielen Notizen einen spannenden Lesestoff von etwa 400 Seiten zu machen?
Im Groben hatte ich schon eine gewisse Vorstellung über die wesentlichen Abläufe. Vieles ergibt sich natürlich beim Schreiben selbst. Allerdings hätte ich nie gedacht, wie groß der Aufwand sein würde, um so ein Werk druckreif zu bringen. Ganze Kapitel wurden getauscht und der Inhalt wurde von mir insgesamt zwölf Mal überarbeitet. Entscheidend ist, für den Leser einen Spannungsbogen aufzubauen und ihn bis zum Ende aufrecht zu halten.

Können Sie uns etwas über den Inhalt verraten?
Der frisch verwitwete Sprachwissenschaftler Helmfried Held kehrt in seine Heimatstadt Graz zurück, um eine alte Villa am Stadtrand zu kaufen. Damit stolpert er in eine immer mysteriöser werdende Familiengeschichte rund um eine jüdische Unternehmerdynastie aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg. Der Grund, warum er gerade dieses Haus erwarb sind Jugenderinnerungen an eine gewisse Rebecca Wittmann, die dort aufwuchs und 1980 unerwartet weggezogen ist. Bei der Suche nach ihrem aktuellen Aufenthaltsort stößt er auf einen geheimnisvollen Code. Bei seinen Recherchen muss sich Held ab einem bestimmten Punkt fragen, welchen Personen aus seinem Umfeld er noch trauen kann.

Welcher moralische Aspekt spielt in Ihrem Buch ein Rolle?
Im Verlauf der Geschichte wird gezeigt, wie es ehemaligen Kriegsverbrechern nach 1945 gelungen war, sich durch die Maschen einer oft sehr nachlässig agierenden Justiz zu zwängen, um danach unbehelligt wichtige Posten zu bekleiden.

Aus welchem Grund haben Sie Graz und Umgebung als Schauplatz gewählt?
Wie in vielen anderen Großstädten war Graz im Anschlussjahr 1938 ebenfalls Schauplatz der Novemberpogrome. Dieser historische Hintergrund beeinflusst immer wieder die Handlungsebene, in denen Heimfried Held 2013 versucht, ein streng gehütetes Familiengeheimnis zu lüften. Ich selbst habe viele Jahre in Graz gelebt und daher sind mir dort die örtlichen Gegebenheiten vertraut.

ZUR SACHE: Der Kriminal- und Familienroman „Der Clowncode“ des Debütautors Gert Hausleitner ist im Verlag „my MORAWA“ erschienen und auch in der St. Veiter Buchhandlung Besold erhältlich (ISBN 978-3-99139-02).
Am Donnerstag, den 6. Oktober 2022 um 19 Uhr findet eine Lesung mit der Schauspielerin Linda Springer im St. Veiter Rathaushof statt.