Mehr als nur Baywatch

- hochgeladen von Philipp Köstenberger
Die Wasserrrettung Längsee über Herausforderungen, falsche Vorurteile und dem Baywatch-Klischee
ST. GEORGEN AM LÄNGSEE (pdk). Begonnen hat man bei der Wasserrettung Längsee 2007 mit 5 Mitgliedern. Damals schon dabei die heutigen Einsatzstellenleiter Stv. Stefan Petrasko und Einsatz Referent Wolfgang Komarek. Heute sind es 44 Mitglieder. Das jüngste ist acht Jahre alt, das älteste wird jetzt 80.
Wertschätzung
"Mittlerweile hat sich aber herumgesprochen, dass wir keine Juxtruppe mit einer roten Badehose à la Baywatch, sondern eine Gruppe engagierter Menschen sind, die etwas leisten", erklärt Materialwart Bertold Grosse, im Gespräch mit der WOCHE. Das war nicht immer so ergänzt Stefan Petrasko: "Die Wertschätzung ist über die Jahre gestiegen"
Alltagsgeschichten
Der Alltag der Lebensretter wird großteils bestimmt durch Versorgung kleinerer Wunden und Blessuren sowie der Unfallprävention. Vor allem letztere stellt für die Manschaft rund um Wolfgang Auer (Einsatzstellenleiter) Jahr für Jahr eine besondere Herausforderung dar. "Wie man sich vorstellen kann, sind vor allem Jugendliche oft übermütig und machen allerhand Unfug, der im Ernstfall, jedoch blöd ausgehen kann“, erklärt Petrasko. Wasserrutschenstau, von Bäumen springen, überladene Treetboote, das sind nur einige der zwar lustig gemeinten, jedoch oft gefährlichen Aktionen, die sich die Gäste einfallen lassen. „Trotzdem sind die Gäste hier bei uns am Längsee zum Großteil sehr vernünftig und diszipliniert“, ergänzt Grosse.
Eingeschworenes Team
„Das war heftig, damals mit 18 Jahren“, so beschreibt Stefan Petrasko seinen Umgang mit dem ersten und bisher einzigen Todesfall seit es die Wasserrettung Längsee gibt. Ein älterer Herr erlitt damals einen Herzstillstand und ertrank. Ein prägendes Erlebnis, „doch den Gedanken aufzuhören gab es nie“, erzählt Petrasko. „Jeder Einsatz schweißt uns alle immer mehr zusammen“, ergänzt Kassierin Irina Berger.
Tipps für den Badespaß
Hauptgefahrenquelle laut den Wasserprofis: Selbstüberschätzung. "Hinzu kommt, dass bei diesen Temperaturschwanken oft auch der Kreislauf nicht mehr mitspielt“, so Berger. Ansonsten sind die klassischen Dinge zu beachten wie Sonnenschutz und genügend Trinkwasser. „Natürlich spielt der Alkohol vor allem bei Hitze noch eine größere Rolle“, erklärt Wolfgang Komarek. Auf die Frage hin, ob sie denn oft auch als Spielverderber dastehen würden, erklärt Grosse: „Natürlich kommt das hin und wieder vor, doch wenn wir damit Leben retten können, bin ich gerne einmal ein Spielverderber.“
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