Mit dem Traktor auf die Schleuderpiste
Fahrsicherheitszentrum begrüßte Traktorfahrer, die Extremsituationen durchspielen wollten.
MAIL. Der Anhänger des Traktors ist voll beladen, als bei der Fahrt auf der regennassen Straße plötzlich alles viel zu schnell geht. Der Lenker ist ohnehin „nur langsam“ unterwegs, aber unerwartet und abrupt muss er ausweichen. Sein schlimmster Alptraum wird plötzlich Wirklichkeit: Der Anhänger schiebt enorm an, das Gespann kippt, die Ladung landet auf der Fahrbahn, die Folgen sind katastrophal!
Unfälle mit Traktoren sind keine Seltenheit. "Mit den schweren Maschinen lauern schon bei geringen Geschwindigkeiten viele Gefahren", weiß Robert Pichler, Leiter des ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrums Kärnten. "Es ist besonders wichtig, die Fahrphysik von Traktor und Anhänger zu kennen, um möglichst rasch und richtig reagieren zu können. Oftmals werden die Gewichte eines Gespannes sträflich unterschätzt, ältere Anhänger sind schlecht oder überhaupt nicht gebremst. In einer Notsituation zählt nur noch das instinktive und rasche Handeln!"
Der ÖAMTC bietet daher ein spezielles Fahrtechniktraining mit Traktoren an. Unterstützt wird dieses Training von der Sozialversicherungsanstalt der Bauern.
Sicherheit und Fahrzeugbeherrschung in kritischen Situationen sowie Geschicklichkeit sind die Schwerpunkte des eintägigen Fahrsicherheitstrainings. In der Theorie besprechen die Teilnehmer – darunter neben aktiven Landwirten zahlreiche Schüler landwirtschaftlicher Schulen - alle physikalischen Zusammenhänge. Die Praxis bietet ein Übungsfeld für richtiges Bremsen in Notsituationen, Ausweichen vor Hindernissen, mögliche Extremsituationen beim Kurvenfahren, Bergabfahren auf rutschigem Untergrund, sicherheitsspezifischen Einsatz der Technik und Fahren in schwierigem Gelände.
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