Nach HCB-Skandal - "Das Görtschitztal ist sauber"

Vier Jahre nach dem HCB-Skandal gibt es positive Nachrichten aus dem Görtschitztal | Foto: Pixabay
  • Vier Jahre nach dem HCB-Skandal gibt es positive Nachrichten aus dem Görtschitztal
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Stefan Plieschnig

GÖRTSCHITZTAL. Das Görtschitztal hat den HCB-Skandal von 2014 scheinbar ohne schwerwiegende Folgen für die Zukunft überstanden. Das bestätigt nun ein 178 Seiten langer Bericht des Umweltbundesamtes (UBA), der sich auf zigtausend Daten, die seit 2014 gesammelt wurden, stützt.

Bio-Landwirtschaft ist wieder möglich

"Die getätigten Maßnahmen und Ernährungsempfehlungen wirken", sagt Karl Kienzl, stellvertretender Geschäftsführer des UBA. Demnach sei der Anteil von HCB (Hexachlorbenzol) im Boden nun so gering, dass es keine weiteren Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion gibt. Auch Bio-Landwirtschaft ist wieder möglich. Für die Görtschitztaler Bevölkerung besteht ebenfalls keine akute Gefährdung der Gesundheit. Da es aber Jahre dauert, bis HCB wieder aus dem menschlichen Körper ausgeschieden wird, soll es alle drei Jahre weitere Untersuchungen geben. Da der Großteil der Lebensmittel aus der Region frei von HCB sind, können die Ernährungsempfehlungen in der Region deutlich gelockert werden. 

Eine Ausnahme beim Monitoring sind Waldböden, da sich diese anders als landwirtschaftliche Böden verhalten. Ein Grund dafür ist etwa der ständige Wildwechsel. Deshalb fehlen im Monitoring-Bericht des UBA auch Daten zu Speisepilzen und Wild.

Altlast K20 Kalkdeponie Brückl ist "Sorgenkind"

Weiterhin Bedenken gibt es allerdings was die Sicherung der Altlast K20 Kalkdeponie in Brückl betrifft. Rund um die Deponie hätte es zudem noch stärkere HCB- und Quecksilber-Belastungen als im restlichen Tal gegeben. "Die Deponie ist weiterhin ein Sorgenkind. Die Belastung ist zwar durch die Maßnahmen zurückgegangen, das ist aber keine Dauerlösung", sagt etwa Herwig Schuster von der Umweltorganisation Greenpeace und fügt hinzu: "Zum Glück ist der Worst Case nicht eingetroffen." Eine Reihe von Sicherungsmaßnahmen ist auf der Deponie bereits durchgeführt bzw laufen derzeit noch. "Wir wissen aber, dass in diesem Bereich weiteres Monitorin nötig ist", sagt Kienzl.

Empfehlungen und Maßnahmen

Auch Global 2000 ist über die Ergebnisse der Untersuchungen froh, merkt Umweltchemiker Helmut Burtscher an: "Der HCB-Skandal hat einiges in Bewegung gesetzt. Auch andere Belastungen wie Stickstoffoxide, Ammoniak oder Quecksilber sind zurückgegangen." Dennoch gibt es von Global 2000 zusätzliche Empfehlungen bzw. Maßnahmen für die Zukunft. Darunter u.a. die stärkere Untersuchung von Waldböden, Pilzen, Wild und Trinkwasser. Aber auch ein detailliertes Krebsmonitoring in der Region sowie regelmäßige Messdaten der Kalkdeponie in Brückl wird vorgeschlagen. 

"Eine der bestuntersuchtesten Regionen Österreichs"

"Mit der Präsentation der Untersuchungen des Umweltbundesamtes haben wir einen Meilenstein erreicht", freut sich auch Andreas Duller, Geschäftsführer des Regionalmanagements Kärnten Mitte. Das Tal zähle nun zu den bestuntersuchtesten Regionen in ganz Österreich. Finanziert wurde die Analyse durch des UBA zu gleichen Teilen aus dem Görtschitztalfonds bzw. dem Land Kärnten. Insgesamt kostete die Untersuchung 90.000 Euro. 

"Mit dem heutigen Tag wissen die Görtschitztaler, woran sie sind. Vier Jahre nach dem HCB-Skandal ist dies ein klares Signal nach außen, um das Image einer krisengebeutelten Region wiederherzustellen", sagt Wolfgang Müller, Vorsitzender des Zukunftskomitees.

Zum Thema: Görtschitztalfond: Rund eine Million Euro ist noch verfügbar Land Kärnten zieht nach drei Jahren Bilanz (2017)

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.