Opfer des NS-Regimes im Bezirk St.Veit/Glan: Hüttenberg und Umgebung besonders betroffen

- Hildegard Bucher, Löllinger Graben. Herbert Drolle, ihr Sohn erinnert sich: "Ich kam 1944 als Soldat auf Heimaturlaub aus Afrika. Ich hatte solche Angst um meine Mutter, hab sie angefleht, sie soll aufhören mit dem Widerstand. Sie hat nur gesagt: 'Bub, ich kann nicht anders'".
- hochgeladen von Jana Straub-Vieser
Öffentliche Denkmäler geben Auskunft über die Vergangenheit eines Dorfes und einer Stadt und erzählen, welche Einstellung die Bürgerinnen und Bürger zu dieser Vergangenheit haben und welches Bild von der Vergangenheit sie an die nachkommenden Generationen weitergeben wollen.
Im Bezirk St.Veit an der Glan fehlt unverständlicherweise ein Denkmal für WiderstandskämpferInnen und Opfer der nationalsozialistischen Gewalt. Einzig eine Tafel mit den Namen der vom Gewaltregime hingerichteten St.Veiter Eisenbahner ist am Eingangsportal des St.Veiter Hauptbahnhofs angebracht.
Viele GörtschitztalerInnen haben Widerstand geleistet. Ein Denkmal mit den Namen aller Opfer des Bezirks St.Veit/Glan ist längst überfällig.
In Villach wurden nach eingehender Forschung die Namen und Daten von rund 60 Opfern auf Glasplatten eingraviert und nach aktuellem Forschungsstand schon mehrmals erweitert, sodass jetzt die Daten von mehr als 250 Personen am Denkmal aufscheinen.
Im Bezirk St.Veit/Glan soll ein ähnliches Vorhaben mit Hilfe von Historikern nun endlich verwirklicht werden.
Eine erste Liste der Opfer und Widerstandskämpfer aus dem Bezirk St.Veit St.Veit an der Glan:
*Ambrosch Alex, geb. 7.8.1899, Brückl, + 24.12.1944 KZ Dachau
*Bucher Hildegard, geb. 15.9.1902 Lölling-Graben, Rosegg, Sommer 1944 mit 17jähr. Tochter Ernestine Kopeinig verhaftet, + 1.5.1945 KZ Ravensbrück
*Felfernig Eustachius geb. 25.8.1897, Hüttenberg, vh. 1941?, + 7.5.1942 KZ
Mauthausen
*Gasser Josef, geb.22.7.1892, Althofen, gest.am 23.2.1945 im KZ Dachau
*Göschler Hermann, geb. 26.2.1915, Freundsam 2, vh.1939, +1.12.1939 in Berlin-Plötzensee hingerichtet
*Kofler Josefine, geb.18.11.1896, St.Veit an der Glan, gest.am 27.12.1944 im KZ Ravensbrück
*Leitner Gregor, geb. 6.8.1893 Hüttenberg, + 10.12.1944 KZ Dachau
*Melcher Daniel, geb. 21.7.1895 Glanhofen, Hüttenberg, + 26.8.1942 KZ Mauthausen
*Pischelsberger Hermann, geb.7.4.1913 Kreuth-Straßburg, + 23.2.1945 in Wien hingerichtet
*Rutter Leonhard, 23.10.1899 in Limberg, Eberstein,St.Walburgen 2, Lassinghof + 21.2.1945 KZ Dachau
*Sacherer Engelbert, geb. 26.10.1896, St. Veit, + 26.12.1943 KZ Dachau
*Schauss Kilian geb. 7.7.1909 St. Martin/Silberberg, verh. 1940?, + 12.6.1943 Berlin-Plötzensee
*Stromberger Maria, geb. 16.3.1898, Metnitz, Krankenschwester in Auschwitz, Widerstandskämpferin ("Engel von Ausschwitz" +18.5.1957 in Bregenz
*Zechner Georg geb. 12.4.1898, St. Veit, + 14.5.1942 KZ Flossenbürg
Sieben Eisenbahner aus St. Veit an der Glan, verurteilt am 23.4.1942, hingerichtet am 30.6.1942 im LG Wien
*Michael Robert Essmann, Schaffner, geb. 28.11.1896, St. Veit
*Ludwig Höfernig, geb. 13.8.1902, St. Veit
*Josef Kuchler, geb. 7.8.1908 in Nötsch
*Peter Schlömmer, geb. 19.6.1900, Werkführer, St.Veit
*Andreas Waste, Schaffner, geb. 30.11.1903, Eisenbahner, St. Veit
*Max Zitter, geb. 7.8.1901 Tschiming/K, Eisenbahner, St.Veit
*Karl Zimmermann, geb. 3.11.1910, Eisenbahner, St. Veit
Ihre Geschichte, ihr Leben:
Frau Hildegard Bucher: http://www.net4you.com/haiderftp/namen/bucher.html
Herr Josef Gasser: http://www.net4you.com/haiderftp/namen/gasser.html
Herr Hermann Göschler: http://www.lettertothestars.at/liste_ermordete.php?numrowbegin=0&id=62103&action=search&searchterm=Berl&history=&locked=1
Frau Josefine Kofler: http://www.net4you.com/haiderftp/namen/kofler.html
Herr Hermann Pischelsberger: http://tinyurl.com/6k8yfm6
Frau Maria Stromberger: http://www.kath-kirche-vorarlberg.at/organisation/katholisches-bildungswerk-vorarlberg/links-dateien/broschuere_stromberger.pdf
Erinnern und Gedenken werden nur dann konkret und nachhaltig sein, wenn die Opfer wieder ihr menschliches Antlitz und ihre Würde zurück erhalten“ (Peter Gstettner). Die Opfer und Widerstandskämpfer erhalten damit jene Identität zurück, die bereits in der mittelbaren Nachkriegszeit verloren ging.
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