Sommer
Vorsicht bei Swimmingpools
Primararzt Franz Siebert aus St. Veit warnt vor den Pools im Garten.
ST. VEIT. In Anbetracht der zunehmend heißen Sommer stellen sich immer mehr Leute Pools in ihre Gärten. Der Badespaß kann allerdings auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Franz Siebert, Doktor im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit, warnt: "Es zeigt sich zum Beispiel eine Häufung von fieberhaften, wässrigen Durchfällen, die durch vielerlei Keime wie Bakterien, Viren oder Parasiten hervorgerufen werden können." Diese Keime sind sehr widerstandsfähig und auch eine Chlorbehandlung des Wassers ist oft unzureichend und es gibt auch keine medikamentöse Therapie für diese Behandlung, sondern nur entsprechenden Flüssigkeitsersatz und symptomatische Behandlung mit fiebersenkenden Medikamenten. "Aber auch Colibakterien, Salmonellen, Noroviren, Rotaviren können im Badewasser vorkommen und entsprechende Infektionen bei Menschen, wie Durchfallerkrankungen, auslösen", so Siebert.
Warmes Wasser verkeimt
Je wärmer die Pools sind, desto mehr wachsen zum Beispiel Pseudomonasbakterien, die vor allem auch Hautausschläge verursachen. Bei dieser Wassertemperatur wird nämlich das desinfizierende Chlor in der Wirkung abgeschwächt und die Keime wachsen. Die entzündlichen Hautveränderungen heilen nach etwa zwei Wochen wieder von selbst ab. Zusätzlich können diese Keime auch eine Gehörgangsentzündung auslösen, die mit lokalen Antibiotikatropfen behandelt werden kann.
Mensch als Überträger
Die Übertragung der Keime in die Pools erfolgt einerseits durch den Menschen selbst, andererseits sind Umweltkeime überall vorhanden. Im Wasser selbst dient den Erregern organisches Material wie Blätter von Bäumen als Nahrung.
Nicht zuletzt können auch durch Vögel Keime in das Wasser eingebracht werden.#%Doktor Siebert rät: „Menschen mit Atemwegsinfekten oder Durchfall sollen auf keinen Fall baden gehen, um andere nicht unnötig zu gefährden.“
Pools und Corona
Aktueller Diskussionspunkt aus heutiger Sicht ist natürlich die Coronavirus-Infektion: Das Virus kann theoretisch über infizierte Badegäste ins Wasser gelangen. „In Gewässern wurden auch schon Virusbestandteile nachgewiesen“, so Siebert. Der Hauptübertragungsweg des Virus sind jedoch Tröpfchen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird das Ansteckungsrisiko durch Badewasser als „äußerst gering“ eingeschätzt, sofern Maßnahmen und Abstandshaltung getroffen sind.
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