Am Montag Info-Veranstaltung in Althofen: "Die Bürger haben ein Recht auf Auskunft"

Krumfelden: Letzten Freitag war Innenministerin Johanna Mikl-Leitner mit Bürgermeister Alexander Benedikt vor Ort
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50 Zelte sind in Krumfelden aufgebaut. Wie viele Menschen können dort leben?
ALEXANDER BENEDIKT: Maximal 400, wenn jedes Zelt mit acht Personen besetzt wird. Ursprüglich waren es ja 35 Zelte, dann erhielt in der Nacht die Info, dass 50 aufgestellt werden. Die 15 Zelte dienen allerdings der eisernen Reserve.

Wie sieht es mit der ärztlichen Versorgung der Flüchtlinge aus?
Diese müssen wir organisieren. Ich werde Gespräche mit den heimischen praktischen Ärzten führen, ob sie in Krumfelden abwechselnd in einem Raum praktizieren wollen. Ebenfalls stehen Gespräche mit den Taxi-Unternehmen an, es wird sicher Fahrten von Krumfelden zum Arzt oder ins Krankenhaus geben. Die Kosten übernimmt der Bund.

Das Rote Kreuz versorgt die Flüchtlinge mit Essen?
Die ersten 14 Tage. Dann übernimmt jene Firma, die auch in Krumpendorf zuständig ist, die Verpflegung.

Als Polizist sind Sie auch im Einsatz?
Ich bekommen beide Seiten mit, jene der Exekutive und jene der Stadt. Der Posten Althofen wird aufgestockt, Zuteilungen zu anderen Polizeiinspektionen werden aufgehoben.

Sie haben am Freitag einen Postwurf an die Althofner Bürger austeilen lassen.
Die Bevölkerung hat ein Recht auf Information. Die hohe Zahl der Flüchtlinge und Falschmeldungen schüren die Angst.

Wie ist die Stimmung?
Unterschiedlich. Am Sonntag bin ich durch die Siedlungen Gurk Au und die Ringstraße gefahren, habe viele Gespräche geführt. Seit Donnerstag Nachmittag ticken die Uhren in Althofen anders. Unverständnis herrscht über die hohe Zahl der Flüchtlinge. Zumindest hat Ministerin Johanna Mikl-Leitner meine Bitte erhört und Familien aus Traiskirchen zu uns gebracht.

Gibt es Hilfestellung von den Bürgern?
Ja, mich haben viele angerufen, die Deutsch-Kurse in Krumfelden geben oder mit den Kindern spielen wollen. Um alles zu handeln und Fragen zu beantworten, findet am Montag eine Info-Veranstaltung im Kulturhaus statt.

Gibt es eine Stelle, wo man Hilfsgüter abgeben kann?
Ja. Der städtische Bauhof hat täglich von 8 bis 16 Uhr geöffnet.

Waren auch Bürger in Krumfelden?
Ja, Schaulustige und Neugierige waren draußen. Es ist aber mittlerweile ein Bauzaun mit einem Sichtschutz aufgezogen.

Sie haben mit LH Peter Kaiser gesprochen?
Diesen Mittwoch um 13 Uhr haben wir einen Termin. Bei allem Verständnis protestiert die Stadt gegen die hohe Zahl. Ich ersuche ihn, den Verteilungsschlüssel von zwei Prozent, das wären 100 Personen, einzuhalten. Denn bis 380 Flüchtlinge widersprechen der gerechten Aufteilung auf alle Kärntner Gemeinden. In 51 von 132
Gemeinden leben bisher keine Flüchtlinge.

Wie ist die Quote im Bezirk?
300 Asylwerber. Andere Gemeinden lehnen sich nun zurück, weil Althofen die Quote erfüllt. Das kann's ja nicht sein.

Wie lange bleiben die Flüchtlinge?
Bis es feste Quartiere gibt.

Die Zelte können nur vorübergehende Lösung sein.
Ja, bis Anfang Oktober sind sie geplant. Dann werden Container aufgestellt. Wir haben immer gesagt, dass wir Container für 100 Flüchtlinge bereit stellen. Wir sind bereit zu helfen.

Und dann?
Die Containerlösung ist sicher eine langfristige Sache. Integration wird ein Thema werden. Ich möchte, dass die Asylwerber dann in der Gemeinde mithelfen, beispielweise im Bauhof.

Nach der Zeltstadt sollen Immobilien entstehen

Das ehemalige Gut Krumfelden hat Klaus Auer, ehmaliger Nationalrat und Ex-Hemmaland-Obmann, mit 1. Juli übernommen. Auf Gut Krumfelden will Auer die einst herrschaftlichen und nun desolaten Gebäude vor dem Verfall retten. "Dort sollen Gewerbe-Immobilien errichtet werden. Es gibt eine Planungsphase von drei bis fünf Jahren, daher haben wir uns kurzfristig entschlossen, eine Teil des Geländes zur Verfügung zu stellen", sagt Auer. Er ist täglich vor Ort und hilft, die Infrastruktur zu errichten. Auch danach wird Auer in der Zeltstadt zugegen sein. "Die Planungen und Arbeiten an unserem Projekt laufen".

Infoveranstaltung im Kulturhaus

Am Montag, 17. August, findet um 19 Uhr im Kulturhaus Althofen eine Info-Veranstaltung statt. Bürgermeister Benedikt informiert dann über Krumfelden, Hilfsgüter und Asyl.

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