Zukunftskonferenz in St. Veit
Land Kärnten und AMS forcieren "Frauen als Fachkräfte"
Das Referat für Frauen und Gleichstellung sowie das AMS Kärnten vernetzen regional Frauen, Unternehmen, Institutionen und Gemeinden, um gemeinsam Zukunft, Lebensraum und Arbeitswelt zu gestalten und die Chancengleichheit voranzutreiben.
ST. VEIT. Ländliche Regionen stehen vor vielen Herausforderungen: demographische Entwicklung, Fachkräftemangel, Abwanderung. Gerade junge, gut ausgebildete Menschen – vor allem Frauen – zieht es zunehmend in die Ballungszentren, mit negativen wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Folgen für die ganze Region. Um dieser Negativspirale entgegenzuwirken, haben Land Kärnten (Referat für Frauen und Gleichstellung) und AMS Kärnten bereits 2021 das Pilotprojekt „Zukunftswerkstatt Oberkärnten“ samt Zukunftskonferenz initiiert. Das Projekt wurde mittlerweile auf weitere Kärntner Regionen ausgerollt, nun wird es in St. Veit.
Frauen und Wirtschaft sollen profitieren
Stichwort: Frauen als Fachkräfte. Themenschwerpunkte bei der Zukunftskonferenz sind u.a. Fachkräftepotenzial, existenzsichernde Beschäftigung, Vereinbarkeit und Strukturen für Kinderbetreuung, Digitalisierung und Rollenbilder. Als Ergebnis der Zukunftskonferenz wird ein Handlungsleitfaden, speziell für die St. Veiter Region, erarbeitet. Finanziert wird das Projekt von Land Kärnten und AMS Kärnten, begleitet wird die Umsetzung vom Verein EqualiZ. „Der Fachkräftemangel ist in ganz Kärnten spürbar und wird durch die Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen verstärkt. Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie rückt dabei immer mehr in den Vordergrund, da für die nachkommende Generation ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Privat- und Arbeitsleben von großer Bedeutung ist“, so Frauen-Landesrätin Sara Schaar.
"Win-Win-Situation"
„Zentraler Erfolgsfaktor der Zukunftskonferenzen ist das Zusammenspiel vieler wichtiger regionaler Stakeholder. Das braucht es, um Rahmenbedingungen schaffen zu können, die den Lebensrealitäten im Bezirk entsprechen und um darauf aufbauend tatsächliche Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen“, sagt AMS-Kärnten-Chef Peter Wedenig. Günter Krassnig, Leiter des AMS in St. Veit ergänzt: „Gleichstellung eröffnet Potenziale. Mehr Gleichstellung bedeutet eine Win-Win-Situation für Frauen und für Unternehmen.“
Gleichstellung seit Jahren Thema
Im AMS St. Veit ist das Thema Gleichstellung seit Jahren stark verankert: „Schon in der Erstinfo-Veranstaltung für neue Kundinnen und Kunden informieren wir beispielsweise über die geschlechtsspezifische Einkommensschere und die Auswirkungen von langer Teilzeitbeschäftigung auf die Pension. Auch das AMS-Qualifizierungsprogramm ,FiT – Frauen in Handwerk und Technik‘ stellen wir vor, um Frauen zu ermutigen, mit unserer Unterstützung den Schritt in andere Berufswelten zu wagen“, so Krassnig. Gerade traditionell männerdominierte, handwerkliche und technische Berufe eröffnen Frauen höhere Verdienst- und Karrierechancen, durch Digitalisierung und Automatisierung haben sich außerdem Tätigkeitsfelder verändert und bieten interessante Perspektiven. Krassnig: „Die Nachfrage nach Fachkräften ist nach wie vor hoch.“
Vereinbarkeit von Beruf & Familie
Landesfrauenbeauftragte Martina Gabriel betont: „Chancengleichheit für Frauen auf dem Arbeitsmarkt bedeutet die Schaffung realer Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Dazu sind Maßnahmen notwendig, die Frauen unterstützen und ermutigen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. So kann langfristig auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.“
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