Von der Kraftkammer in die Krankenpflege
Beate Jung-Dräbing holte zahlreiche internationale Titel im Bodybuilding.
Stefan Plieschnig
ST. VEIT. Im Zuge der anstehenden Wahl zu Kärntens Sportlern des Jahres am 22. Dezember in Villach nimmt die WOCHE ehemalige Sieger unter die Lupe. Die gebürtige Berlinerin Beate Jung-Dräbing lebt derzeit in Friesach und wurde in ihrer Laufbahn als Bodybuilderin mehrfache Staats-, Europa- und Weltmeisterin.
Die ersten Einblicke in die Welt des Sports machte Jung-Dräbing bereits im Alter von vier Jahren. "Ich habe früh mit Turnen begonnen, habe dann von Leichtathletik über Schwimmen bis hin zum Gewichtheben einiges durchprobiert", erzählt Jung-Dräbing, die schließlich durch Zufall beim Bodybuilding landete. "Ein Bekannter hat mich dazu gebracht, ich habe es ausprobiert und Gefallen daran gefunden."
Auf Anhieb Staatsmeisterin
Nach nur 13 Wochen Vorbereitung holte sie gleich im ersten Anlauf den Staatsmeistertitel. Der EM-Titel 1994 sowie drei WM-Titel, darunter der Doppelsieg im Einzel- und Paarwettbewerb 1997, folgten. 1998 nahm sie erstmals an Profiwettkämpfen in den USA teil und belegte beim Bewerb der Ms Olympia den 15. Rang. "Ich war damals leider verletzt, was für einen Sportler das Schlimmste überhaupt ist. 1999 habe ich dann auch aufgrund dessen meine Karriere beendet", so die gebürtige Deutsche.
Job als Personenschützerin
Die enge Bindung zum Kraftsport ließ die gelernte Floristin nie los, wodurch sie auch zahlreiche Ausbildungen im Fitness-Bereich machte und auch jahrelang ein eigenes Studio in Villach führte. Schließlich absolvierte sie eine Ausbildung zur Personenschützerin. "Ich war einige Zeit international tätig und kam 2009 wieder nach Österreich zurück, wo ich diesen Beruf weiter ausübte. 2010 kam ich schließlich wieder in meinen alten Beruf zurück und arbeitete in St. Veit in einem Fitnessstudio", erzählt Jung-Dräbing, die auch heute noch dort tätig ist.
"Wurde gegoogelt"
Seit 2013 besucht sie die Krankenpflegeschule in Klagenfurt. "Ich wollte einen komplett neuen Weg einschlagen. Diese Ausbildung taugt mir, da ich sehr vielfältige Möglichkeiten habe, wenn ich das Diplom erstmals in der Hand habe", so die gebürtige Deutsche, die auch bei ihren Klassenkameraden Ansehen genießt: "Es ist recht lustig, da ich mit Abstand die Älteste in der Klasse bin. Zu Beginn hat mich noch keiner gekannt, bis man mich einmal gegoogelt hat. Das Erstaunen, dass ich Europa- und mehrfache Weltmeisterin bin, war schon recht groß." Bei ihren Pflichtpraktika auf diversen Krankenstationen wird sie von älteren Leuten jedoch noch immer erkannt.
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