Die Kraft der Öle am Körper spüren

Lavendel, Weihrauch, Pfefferminz: Reine ätherische Öle können entspannen, Schmerzen lindern und die Psyche stärken. Die diplomierte Aromatologin, DGKP Angelika Kabas-Auer, über die wohltuende und ganzheitliche Wirkung reiner ätherischer Öle auf den Körper.

„Der Ort, der keine Eile kennt“ – so beschreibt Angelika Kabas-Auer ihre Aromatologie- Praxis am Hauptplatz in Friesach. Schon beim Betreten der historischen Gewölberäume in der einstigen Apotheke, bekräftigt sich die Annahme, dass hier Zeit und Ruhe eine besondere Rolle spielen. Die Aromatologin aus Metnitz, die vor vielen Jahren in Friesach ihre Praxis eröffnete, erzählt: „Die Aromapflege und die damit verbundene Arbeit mit ätherischen Ölen, bietet Menschen, die der Natur vertrauen, eine zielgerichtete Hilfe in vielen Lebens-schief-lagen.“ Seit Tausenden Jahren werden die ätherischen Öle eingesetzt, um Kranke und Gesunde zu behandeln – der Ansatz hat sich bis heute gehalten.

Riecht gut, tut gut
Die duftenden Öle und Mischungen stärken das Wohlbefinden und unterstützen damit den Organismus in seiner Selbstheilungskraft. Sie können sowohl im pflegerischen wie im häuslichen Bereich gezielt zu begleitenden Behandlungen von Beschwerden eingesetzt und damit zur Linderung von körperlichen und seelischen Befindlichkeitsstörungen beitragen. Ätherische Öle können bei sehr vielen Beschwerden eingesetzt werden, weiß Aromatologin Angelika Kabas-Auer. „Sie lindern Stress, Nervosität und Schwangerschaftsbeschwerden und finden Anwendung bei Rücken- und Nackenschmerzen.“ Doch es geht nicht nur um körperliche Probleme. Verfolgt man einen ganzheitlichen Ansatz, so muss man auch die Psyche des Menschen berücksichtigen. „Ätherische Öle haben sich auch konkret bei der Linderung von Angstgefühlen und Schlaflosigkeit bewährt, die ebenfalls häufig bei depressiven Zuständen auftreten können,“ so Kabas-Auer, die den Diplomlehrgang „Aromapflege“ am WIFI-Kärnten seit Jahren leitet.

Rhythmische Aromapflege am Körper
Reich an Inhaltsstoffen, haben ätherische Öle zwei zentrale Wirkungsmechanismen. Der erste läuft über den Duft. Treffen die Öle über die Nase unsere Riechschleimhaut, nehmen sie binnen Sekundenbruchteilen auf das menschliche Gehirn Einfluss. Der zweite ergibt sich aus der biochemischen Wirkung der Inhaltsstoffe. „Bei der Arbeit mit den Ölen am Körper, tritt diese Wirkung ein. Dabei werden die Inhaltsstoffe innerhalb von 20 bis 30 Minuten aufgenommen und mit dem Blutsystem weitertransportiert. In weiterer Folge werden sie über die Nieren ausgeschieden“, beschreibt Kabas-Auer, die ursprünglich aus dem Bereich der Anästhesiologie und Intensivmedizin kommt.

Das Immunsystem mit der Natur stärken
Das Spektrum an Therapien ist vielfältig und orientiert sich an den zu behandelnden Beschwerden. Neben der Raumbeduftung werden Öle dem Körper in Form von Inhalationen, Massagen, Wickeln und Kompressen, Bädern oder Einreibungen zugeführt. Im Bereich der Onkologie kommt die Aromatherapie begleitend zur medizinischen Krebstherapie oder nach einer erfolgten Krebsbehandlung zum Einsatz. „Hier steht die Linderung der Nebenwirkungen durch Aromaöle im Vordergrund“, so Kabas-Auer.

Abseits der Öle
Wenn sich Angelika Kabas-Auer einmal gerade einmal nicht inmitten von duftenden Ölen und Mischungen befindet, verbringt die Mutter von drei erwachsenen Kindern ihre Freizeit gerne im Garten, in den Bergen oder beim Chorgesang.