Kärnten
Keine hohen Ausfälle bei der Getreideernte
Die Getreidebauern in Kärnten erwarten trotz Wetterkapriolen im Frühjahr und Sommer keine hohen Ausfälle bei der Ernte.
KÄRNTEN. Auf 13.000 Hektar Land wird in Kärnten Getreide angebaut. Zweidrittel Wintergetreidearten und Eindrittel Sommergetreidearten. Da Kärnten von Hagel und Unwetterschäden teilweise verschont wurde, rechnet man mit keinem hohen Ausfall bei der Ernte. Das Gesamtausmaß der Schäden in Kärnten wird von der Österreichischen Hagelversicherung mit rund 1,2 Millionen Euro beziffert. "Das Getreidejahr 2020/21 kann man als eher schwierig bezeichnen. Die späte Ernte im Herbst 2020 hat eine Verzögerung im Anbau von Wintergetreide verursacht. Mit ersehnten Niederschlägen Anfang Juli kann sich die Situation entspannen", erklärt Erich Roscher, Leiter der Abteilung Pflanzliche Produktion in der Landwirtschaftskammer in Kärnten.
Weniger Produktion
Für heuer wird insgesamt mit einer durchschnittlichen Ernte gerechnet. Die Getreidebestände präsentieren sich aktuell in einem zufriedenstellenden Zustand. Aufgrund des kühlen Frühjahrs ist die Vegetation zehn Tage im Rückstand. Ob alle Getreidearten entsprechend gut abliefern werden, hängt von der weiteren Juliwitterung ab. Die aktuell hohen Temperaturen und fehlenden Niederschläge könnten eine gute Ertragserwartung nach unten korrigieren. Auf Grund der geringeren Anbauflächen wird gegenüber 2020 eine um insgesamt elf Prozent geringere Getreideproduktion erwartet.
Klimaresistente Sorten
Um klimaresistente Sorten zu züchten werden von der Kärntner Saatbau neue Getreidearten gezüchtet, die auf Versuchsfeldern angebaut werden. „Die Kärntner Saatbau und die Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) betreiben in Kärnten eine ausgedehnte Versuchswirtschaft auf mehreren Standorten“, erklärt Rainer Frank, Geschäftsführer der Kärntner Saatbau. Bei den Versuchsflächen in St. Donat werden mehr als 250 Sorten angebaut. Auf den Versuchsfeldern in Kappel am Krappfeld sind es rund 95 Biogetreidesorten.
Bitte an Autofahrer
Zusätzlich hat die Landwirtschaftskammer mit ihren Präsidenten Siegfried Huber eine neue Kampagne vorgestellt. In den nächsten Tagen sollen Aufkleber für Anhänger und Mähdrescher an mit dem Leitsatz „Bitte nicht drängeln. Freie Fahrt für heimische Lebensmittel“ ausgegeben ´werden, die die Autofahrer um Rücksicht bitten. "Die Ernte ist eine enorme Arbeitsspitze, bei der ein erhöhtes Aufkommen an Traktoren, Anhängern und Mähdreschern auf Kärntens Straßen unterwegs ist. Ich möchte ich die Autofahrer um Verständnis bitten, wenn sie ein paar Minuten hinter einem Traktor herfahren müssen und nicht zu drängeln oder riskant zu überholen, damit es nicht zu gefährlichen Situationen kommt“, erklärt Huber.
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